Gegen 6 Uhr machten wir uns dann wieder auf ins Krankenhaus, leider war der Muttermund aber unverändert und so hieß es laufen, laufen und nochmals laufen. Das Krankenhaus Buch hat sehr schöne lange Gänge, die man auf und ab spazieren kann und später halfen mir auch wunderbar die riesigen Heizkörper, welche alle paar Meter an den Wänden hingen, zum dran festkrallen und warten bis die Wehe vorüber ist. Zwischen zeitlich sollten wir immer mal wieder zum Muttermund-Check kommen und schauen ob sich was tat. Zu dieser Zeit war ich in den Wehenpausen schon so müde, dass ich hätte im Sitzen einschlafen können, wäre da nicht mein Liebster gewesen, welcher immer noch versucht hat, der Situation etwas Witziges abzugewinnen. Ich dankte und danke ihm das immer noch sehr, denn so vergaß ich meine Panik vor der Geburt etwas und konnte tatsächlich noch lachen zwischendurch.
Gegen 12 Uhr dann fragte mich die Hebamme ob ich gern ein Entspannungsbad nehmen möchte, was vielleicht auch die Wehen etwas erträglicher machte und danach könnte ich auch wenn ich denn wollte, etwas gegen die Schmerzen haben. Gesagt getan und ab in die Wanne. Die ersten zwei drei Wehen waren auch tatsächlich viel angenehmer zu ertragen, aber was dann kam, war alles andere als schön. Erst fing dieser Badezusatz ziemlich heftig an zu brennen an meinen gerissen Stellen am Körper und dann brachte das warme Wasser eher einen gegenteiligen Effekt als Entspannung. Ich hatte Wehen die sich nun gar nicht mehr weg atmen ließen und die sehr schmerzhaft waren, so schmerzhaft dass ich mich anscheinend lautstark dazu äußerte. Also raus aus der Wanne, aber nicht ohne vorher nochmal kurz zu schreien vor Schmerz.
Am Waschbecken angekommen nochmal das gleiche Spiel. In der nächsten Wehenpause versuchte ich so schnell es geht aufs Entbindungsbett zu klettern und vergaß dabei total, dass ich ja hätte so ein sexy Nachthemd anziehen sollen. Naja zu spät. Mir war eh heiß und so krabbelte ich nackt unter die Decke, welche mir wieder gleich weg genommen wurde um erneut meinen Muttermund zu begutachten. Mit einem freudigen Gesicht stellte die Hebamme dann fest, das er komplett geöffnet sei und ich wenn ich jetzt den Drang verspüre zu pressen, dem ruhig nachgeben solle. Die nächsten Wehen waren sehr heftig und tatsächlich hatte ich das Gefühl das ich nun pressen müsste. Also tat ich das, aber nicht ohne lauthals dabei zu brüllen. Ich hatte einfach das Gefühl den Schmerz dann besser ertragen zu können. Von der Hebamme bekam ich dafür Schelte, aber das war mir totternde Gebärende vollkommen egal. Sie lag ja da nicht mit unerträglichen Schmerzen.
Apropos, sagte sie nicht was von Schmerzmittel, oh ja jetzt könnt ich welches gebrauchen, also sagte ich das meinen Haschi, der sich auch sofort erkundigte. Tja aber dafür war es leider zu spät, da es ja nun bald soweit sei. Hm da hatten sie die Rechnung aber ohne mich gemacht. Jedesmal wenn ich nämlich den Kopf des Babys Richtung Ausgang presste, hatte ich das Gefühl mir reißt jemand die Knochen auseinander und ich traute mich nicht weiter zu pressen und so vergingen wohl noch so einige Minuten oder sogar 2 Stunden. Allerdings platzte nun endlich bei der nächsten Wehe und meinem nächsten Versuch das Köpfchen raus zu pressen, die Fruchtblase explosionsartig. In den Wehenpausen nickte ich immer fast weg und fing immer fast an zu heulen wenn ich merkte, dass eine neue Wehe sich ankündigte.
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