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Feindiagnostik in der Schwangerschaft
Bild: Havelbaude / Wikipedia.org
Autoreninfo | Natalija Krenz |
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aktualisiert: 06.08.2021 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Erziehung |
Viele schwangere Frauen stehen vor der Frage, ob sie zusätzlich zu den normalen Ultraschalluntersuchungen eine Feindiagnostik durchführen lassen sollten.Bei dieser Erhebung handelt es sich um eine pränatale Untersuchung des ungeborenen Kindes und der Mutter mit Hilfe eines besonders hoch auflösenden Ultraschallgeräts. Die Feindiagnostik kann, unabhängig von den normalen Ultraschalluntersuchungen, zur Erkennung von Fehlbildungen, Überprüfung der Versorgung des ungeborenen Kindes sowie einer Organuntersuchung durchgeführt werden. Falls Dein behandelnder Frauenarzt die Feindiagnostik selbst nicht durchführen kann, wird er Dich an einen spezialisierten Facharzt überwiesen. Die Untersuchung wird in der Regel zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche durchgeführt.
Was wird mittels Feindiagnostik festgestellt?
Bei dieser hochspezialisierten Mutterschaftsvorsorge werden verschiedene Partien des Kindes und der Mutter untersucht. Zum einen handelt es sich dabei um die Biometrie, die zur Überprüfung des Wachstums durchgeführt wird. Dabei werden diverse Körperteile wie Kopf, Rumpf, Wirbelsäule, Beine und Arme kontrolliert. Außerdem werden die verschiedenen Organe, sowie die Lage der Plazenta und die Fruchtwassermenge untersucht.
>Weiters wird eine fetale Echokardiographie und eine detaillierte Untersuchung des Herzens durchgeführt. Dazu dient ein spezielles Verfahren, um den Arterien- und Venenfluss farblich zu unterscheiden. Auch wird bei der Doppler-Sonografie die Blutflussgeschwindigkeit der Plazenta, sowohl auf der kindlichen als auch auf der mütterlichen Seite geprüft. Diese Methode soll helfen, Risiken für eine Wachstumsstörung durch Unterversorgung auszuschließen oder erkennen, ob bei der Mutter schwangerschaftsbedingte Krankheiten auftreten können.
Es lassen sich bei der Feindiagnostik jedoch keine chromosomalen Besonderheiten (zum Beispiel
Down-Syndrom, Edward-Syndrom, Pätau-Syndrom) feststellen, sondern lediglich körperliche Auffälligkeiten, die auf bestimmte Krankheiten schließen lassen.
Wer trägt die Kosten der Untersuchung?
In Deutschland wird die Feindiagnostik als ergänzende Vorsorgeuntersuchung nur in einigen Ländern von der Krankenkasse übernommen. Außer bei einem Verdacht auf Risikofaktoren oder Fehlbildungen des Ungeborenen müssen die Kosten, die zwischen 150 und 250 Euro betragen, also meist selbst getragen werden.
Empfehlenswert ist die Feindiagnostik für Schwangere besonders dann, wenn:
- bereits Erbkrankheiten in der Familie vorhanden sind.
- man selbst oder der Partner Krankheiten, wie Diabetes mellitus hat
- man bereits ein krank geborenes Kind hat.
- in der Frühschwangerschaft Medikamente genommen wurden oder die Schwangere Röntgenstrahlen ausgesetzt war.
- Auffälligkeiten bei den Ultraschalluntersuchung beim Frauenarzt aufgetreten sind.
- Probleme in der Frühschwangerschaft oder altersbedingte Risikoschwangerschaft vorliegen.
Auch wenn diese Faktoren auf Euch nicht zutreffen, könnt Ihr Euch natürlich für diese Untersuchung entscheiden. Sie kann Eurem ungeborenen Kind nicht schaden!
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