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Spaß haben beim Fahrradfahren - und an die Sicherheit denken!
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Autoreninfo | Natalija Krenz |
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aktualisiert: 14.05.2013 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Erziehung |
Im Frühling oder an kühleren Sommertagen kann ein Ausflug mit dem Fahrrad bei Alt und Jung für viel Spaß sorgen. Damit der Fahrradausflug ein voller Erfolg wird, sind einige Hinweise, sowohl für Eltern wie auch für Kinder zu beachten.Die Wahl des richtigen Fahrrads
Wenn die Kinder schon alt genug sind, um selber mitzufahren, dann sollte das Fahrrad der Größe angemessen sein. Ein zu kleines Fahrrad ermüdet schnell, da die Haltung des Kindes nicht angemessen ist. Ist das Fahrrad zu groß, kann das Kind nicht mit den Füßen den Boden berühren, was oft zu Unsicherheit beim Fahren führt und Stürze nach sich zieht. Die
Verkehrsregeln sind dem Kind vorher beizubringen. Sollte das Kind noch nicht selbst fahren können, gibt es, speziell für Erwachsenen-Fahrräder, Kindersitze, die am Gepäckträger; mit speziellem Sattelrohr als Halterung oder vorne am Lenker befestigt werden. Für jedes Modell sprechen Vorteile, aber auch Nachteile.
Kindersitz hinten
VorteileFür den Heck-Kindersitz spricht die bessere Kopf- und Rückenhaltung durch höhere Rückenpartien am Kindersitz. Zudem bieten diese Sitze einen großen Bewegungsfreiraum, was bei längeren Fahrten wichtig ist und sie behindern den Fahrer nicht in der Sicht. Für Kinder ab 15 kg Gewicht kommt sowieso nur ein Hecksitz in Betracht. Hosenträgergurte schützen das Kind vor dem seitlichen Herunterfallen und sind besonders bequem, sollten aber das Kind nicht einengen.
Nachteile
Besonders bei Damenfahrrädern kann die Gewichtsverlagerung nach hinten zum Rahmenflattern bei höherem Tempo kommen. Dies sorgt dafür, dass das Kind manchmal ordentlich durchgeschüttelt wird. Bei vielen Modellen ist der Tretkreis des Fahrers eingeschränkt und für das Kind besteht Quetschgefahr an den Sattelfedern, wenn diese nicht abgedeckt sind. Auch der Kontakt zum Fahrer und die Rundumsicht des Kindes sind beim Heck-Kindersitz eingeschränkt. Aus diesen Gründen ist ein neuer Kindersitz für das Fahrrad genau zu prüfen und Testergebnisse abzufragen.
Kindersitz vorne
Der Kindersitz vorne ist nur bis zu einem Körpergewicht von max. 15 kg erlaubt, da die Kinder sonst zu groß werden und die Sicht des Fahrers behindert wird.
Vorteile
Ein guter verbaler und nonverbaler Kontakt zum Fahrer ist mit dem Sitz vorne gewährleistet. Bei den Modellen mit Befestigung an der Mittelstange ist die Gewichtsschwerpunktlage des gesamten Fahrrades stabil und gut und das Kind sitzt, mit Blick nach vorne, wesentlich ruhiger, da es mit dem Verkehr und der guten Rundumsicht beschäftigt ist.
NachteileEindeutige Nachteile sind schnelleres Auskühlen des Kindes, da es Fahrtwind und Regen stärker ausgesetzt ist und bei Unfällen ist das Kind relativ ungeschützt. Häufig fällt der Fahrer beim Unfall auf das Kind. Zudem hat der Sitz vorne keine Nackenstütze, welche den Fahrer behindern würde. Dies kann bei kleineren Kindern zum Problem werden, wenn sie einschlafen sollten. Auch das auf- und absteigen ist für manchen Fahrer ein größeres Problem, denn das Kind schränkt den Platz ein. Auch hier ist der Tretkreis eingeschränkt, da sich Fahrer- und Kinderbeine oft ins Gehege kommen. Ist der Sitz vor dem Lenker angebracht, mit Blickrichtung zum Fahrer, wird jede Kurvenfahrt zum Risiko, da der Schwerpunkt ungünstig verlagert ist.
Fahrradanhänger
Fahrradanhänger sind für Kinder jeden Alters und erfordern vom Fahrer keine besondere dynamische Fahrweise. Zudem lässt er sich der Wetterlage anpassen und das Kind ist immer vor Sonne, Wind und Regen geschützt. Die leichte Bauweise und das wetterfeste Material machen jeden Ausflug zum reinen Vergnügen für Kind und Eltern, denn er lässt sich im Auto leicht transportieren. Kleine Kinder können bequem in ihm schlafen und die Radtour muss nicht unterbrochen werden. Auch können diverse Kleinigkeiten, die bei einer längeren Radtour benötigt werden, gut in ihm verstaut werden. Somit steht dem großen Fahrradausflug nichts im Wege. Auch hier sind Testergebnisse abzufragen, denn der Kauf will wohl überlegt sein, ist solch ein Anhänger in jedem Fall preislich höher als ein Kindersitz.
Fahrtüchtiges Fahrrad
Das Wichtigste für eine Fahrradtour ist natürlich auch ein fahrtüchtiges Fahrrad. Hat dein Kind noch kein eigenes? Dann wird es Zeit - ein passendes Fahrrad sollte im Fachhandel gekauft werden. Mountainbikes für die ganz Kleinen und größeren Kinder sind u.a.
erhältlich bei Bruegelmann. Qualität und Funktionalität steht bei Kinderfahrrädern an erster Stelle, welche gut abschneiden und was Eltern beim Kauf beachten sollten - gibt`s
hier im Test. Hat dein Kind bereits ein Fahrrad, stand es länger unbenutzt in der Garage rum? Dann steht erstmal ein Fahrrad-Check an, dazu gehört:
- Reifen und Schläuche auf Risse und Löcher überprüfen, ggf. auswechseln oder flicken.
- Bremsen kontrollieren, wenn notwendig nachziehen und neue Bremsklötze besorgen.
- alle Schrauben sowie auch am Sitz und Lenkrad nachziehen.
- die Fahrradkette darf nicht hängen, bei Bedarf etwas nachölen.
- Fahrradlicht prüfen, denn im dunklen macht das Fahren keinen Spaß und kann auch gefährlich werden.
Für das Kinderfahrrad sollte der gleiche Check durchgeführt werden. Zudem sollte das Kinderfahrrad auch eine funktionierende Klingel haben.
Flickzeug und eine kleine Fahrradpumpe sollte bei einer Fahrradtour immer mitgenommen werden.
Sicherheit Helm
Ob das Kind selbst mit dem Fahrrad fährt oder "nur" im Fahrradsitz mitgenommen wird, ein Fahrradhelm ist ein Muss. Dies ist nämlich der einzige Schutz vor lebensgefährlichen Verletzungen bei einem Unfall oder Sturz. Wichtig ist, dass der Helm richtig passt, deswegen sollte das Kind beim Kauf mitgenommen werden. Zu beachten ist,
- Helm muss fest und gerade am Kopf sitzen, aber nicht drücken.
- Helm darf nicht wackeln, nach vorne oder hinten kippen.
- Gurtbänder etwas fester anziehen, damit der Helm einen festen Halt auf dem Kopf hat.
Ein guter Kinderfahrradhelm muss jedoch nicht teuer sein. Beim Kauf auf Testsiegel achten und sich im Fachgeschäft beraten lassen. Wer es jedoch etwas modischer mag, der muss etwas tiefer in Geldtasche greifen.
Fahrradtour mit Kids
Besonders wenn Kinder selbst mit dem Fahrradfahren, sollte eine Fahrradtour gut geplant sein. Denn Kinder ändern gern mal ihre Laune, jetzt haben sie große Lust auf das Fahrradfahren und halbe Stunde später sind sie gelangweilt und unmotiviert. Damit die Tour zu keiner Tortur wird, haben wir ein paar Tipps für Dich!
- Strecke sollte leicht, mit wenig Steigung und vor allem nicht zu lang sein.
- ein Grundschulkind kann ca. 30 km am Tag schon schaffen.
- das Kind bei der Planung der Tour teilhaben lassen.
- für Abwechslung und Spaß sorgen, durch Zwischenstopps und Beschäftigung wie - Spielplatz, Schwimmbad, Wildpark, Burg, Bauernhof auf dem man auch übernachten und sich ausruhen könnte.
- kurze Pausen einlegen und mit Ball, Spielkarten oder einem Buch für Abwechslung sorgen.
- genug Proviant und Getränke mitnehmen.
- ein richtiges Mittagessen ist nach der Anstrengung ein Muss!
Mit etwas Planung, einem gecheckten Fahrrad und Helm, kann der spaßigen Fahrradtour nichts im Wege stehen.