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Erste Hilfe bei Verbrennungen und Verbrühungen

kochtopf
Rainer Sturm / Pixelio.de
Heruntergerissene Kochtöpfe können schwere Verbrühungen verursachen
Bild: Rainer Sturm / Pixelio.de
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 17.03.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Kindliche Neugier kennt keine Grenzen. Leider kann dies manchmal auch gefährlich werden.

Ein unbedachter Griff auf die heiße Herdplatte, fahrlässiger Umgang mit brennenden Kerzen oder das versehentliche Herunterreißen eines Kochtopfs samt Inhalt können schmerzhafte und teils lebensgefährliche Verbrennungen und Verbrühungen zur Folge haben. Entstehende Narben und Hautschäden sind meist lebenslang zu sehen. Natürlich sind strikte Sicherheitsvorkehrungen der beste Schutz vor Unfällen dieser Art. Doch was kannst Du tun, wenn Dein Kind sich trotz aller Vorsicht einmal verbrennt?

Maßnahmen bei Verbrennungen und Verbrühungen

  • Vor allem bei offenem Feuer ist sofortiges Handeln geboten. Haben Haare oder Kleidung des Kindes Feuer gefangen, müssen die Flammen schnellstens mit Wasser gelöscht oder mit einer Decke erstickt werden. Um einen Hitzestau zu verhindern, entferne danach soweit möglich die vorher brennende oder noch schwelende Kleidung. Hat sich Kleidung allerdings in die Haut eingebrannt, sollte man nicht versuchen, sie vom Körper zu entfernen. Denn dies kann die Verletzung verschlimmern und Infektionen verursachen. Bei Verbrühungen müssen die mit heißem Wasser durchweichten Kleidungsstücke ausgezogen werden. Alarmiere bei allen größeren Hautschäden sofort den Notarzt.
  • Das Kühlen der Wunde muss danach ebenfalls so schnell wie möglich geschehen. Die bei einer Brandwunde entstehende Hitze muss daran gehindert werden, sich weiter auszubreiten und noch mehr gesundes Gewebe zu zerstören. Vor allem bei größeren Brandverletzungen ist lauwarmes Wasser von etwa 20 Grad Celsius besser geeignet als eiskaltes Wasser. Dies kann die Schmerzen verstärken und rasch eine Unterkühlung der betroffenen Körperpartie verursachen. Länger als 10 bis 15 Minuten dürfen Verbrennungen nicht mit Leitungswasser gekühlt werden. Vor allem bei großflächigen Brandwunden kann es besser sein, sich auf ein kurzes Ablöschen zu beschränken, da Unterkühlungen hier schwere Komplikationen verursachen können. Bei eingebrannter Kleidung musst Du das Wasser gegebenenfalls auch direkt über die Kleider laufen lassen. Mehr zum Thema Wunden und deren Versorgung bei Kindern erfährst Du in unserem Beitrag Schnittwunde, Schürfunde und Co, die Behandlung offener Wunden bei Kindern.
  • Die Brandwunde sollte mit einem sterilen Wundverband abgedeckt werden, damit keine zusätzlichen Bakterien in die Verletzung eindringen können. Ist kein Verbandsmaterial vorhanden, kann auch normale Haushaltsfrischhaltefolie verwendet werden. Direkt von der Rolle abgerissen ist diese weitgehend steril. Öl, Mehl, Puder oder Desinfektionsmittel sollten nie auf Brandverletzungen aufgetragen werden, da sie das Gewebe verkleben und zu Infektionen führen können. Brandverletzungen im Gesicht sollten nicht abgedeckt werden, um die Atmung nicht zu behindern. Das Kind muss in diesem Fall in eine aufrechte Sitzposition gebracht werden, um die Atmung zu erleichtern.
  • Beruhige und tröste Dein Kind bis zum Eintreffen des Notarztes so gut wie möglich und versuche, es von heftigen Bewegungen und Anfassen der Wunde abzuhalten. Da Brandverletzungen enorm schmerzhaft sind, braucht es besonders viel Zuwendung und darf keine Sekunde allein gelassen werden. Wichtig ist auch, den Körper warm zu halten, um eine Unterkühlung zu verhindern.

[BS]

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