Autoreninfo | Ernährungsberaterin Lala | |
aktualisiert: 16.09.2010 | Ernährungswissenschaftlerin | |
Ernährung, Gesundheit, Familie |
Beides wird in Zusammenhang mit Salzkonsum gebracht. Früher wurde schwangeren Frauen mit erhöhtem Risiko eine salzarme Ernährung empfohlen. Doch Experten sehen das mittlerweile anders. Inzwischen wird vermutet, dass sich eine ausreichende Salzzufuhr nicht nur auf die Vermeidung von Ödemen, sondern auch auf den Blutdruck positiv auswirkt.
Lange Zeit wurde Schwangeren empfohlen, den Kochsalzkonsum einzuschränken, in der Annahme, dadurch dem schwangerschaftsbedingten Bluthochdruck vorzubeugen. Bluthochdruck gehört zu den häufigsten Komplikationen in der Schwangerschaft und kann für Mutter und Kind gefährlich werden. Gefährdet sind vor allem sehr junge Erstgebärende, ältere Mehrgebärende und Frauen mit Vorerkrankungen.
Lesetipp: Zum Thema Bluthochdruck in der Schwangerschaft lies am Besten unseren Beitrag Bluthochdruck in der Schwangerschaft.Fest steht, dass bei Nicht-Schwangeren die Höhe des Salzkonsums Bluthochdruck fördern kann. Jedoch handelt es sich bei Bluthochdruck während der Schwangerschaft um eine ganz andere Erkrankung, bei der kein Zusammenhang zwischen Salz in der Ernährung und Bluthochdruck festgestellt werden konnte.
Die Nebenwirkungen einer salzarmen Kost in der Schwangerschaft, wie die Entstehung von Ödemen und Veränderungen im Herz-Kreislaufsystem, haben zu einer Änderung der Ernährungsempfehlungen für Schwangere geführt. Experten empfehlen keine salzarme Kost für Frauen während der Schwangerschaft. Ob eine salzreiche Ernährung in der Schwangerschaft sogar eine positive Wirkung auf die Vermeidung von Bluthochdruck hat, ist bislang nicht geklärt. Da die meisten Menschen täglich mehr als die empfohlenen Menge (DGE: 5g/Tag) zu sich nehmen, ist eine zusätzliche Salzzufuhr in der Schwangerschaft nicht sinnvoll.
Aktuelle ernährungswissenschaftliche Empfehlungen für die Kochsalzzufuhr bei Bluthochdruck:Schwangere Frauen sollten den gewohnten Konsum an Salz und Flüssigkeit beibehalten, das heißt, schmackhaft würzen und salzen. Durch eine gesunde und gemischte Kost wird ausreichend Salz aufgenommen. Sowohl eine salzarme, als auch flüssigkeitsreduzierte Ernährung ist während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.
Sowohl Eiweiß, als auch Salz spielen eine große Rolle bei der Flüssigkeitsregulation im Körper. Wurde früher eine salzarme Kost bei Ödemen in der Schwangerschaft empfohlen, so raten mittleweile viele Experten zu einer eiweiß- und salzreichen Ernährung. Die Selbsthilfeorganisation "ARGE Gestose Frauen" empfiehlt den Konsum von Salz beim Auftreten von Ödemen zu erhöhen. Die Erfahrung zeigt, dass mit erhöhtem Salz- und Eiweißkonsum Ödeme verhindert werden können. Die wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema (um mögliche Nebenwirkungen erkennen zu können) fehlen leider noch weitgehend.
Aus diesem Grund lauten die aktuellen Ernährungsempfehlungen bei Ödemen: schwangere Frauen sollten ausreichend Eiweiß (Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Hülsenfrüchte) und Salz zu sich nehmen: in dem Ausmaß, wie es vor der Schwangerschaft gegessen wurde. Eine salzarme bzw. sehr salzreiche Kost ist für schwangere Frauen nicht geeignet. Das Salz sollte durch Würzen von gesunden Speisen aufgenommen werden, und nicht durch den Verzehr von Chips, Pommes und Burgern. Die Aufnahme von Salz sollte über den ganzen Tag verteilt werden. Das heißt, jede Mahlzeit sollte etwas Salziges enthalten.Viele schwangere Frauen haben von sich aus Gelüste, besonders salzig zu essen. Wichtig ist in diesem Fall, dass die schwangere Frau auf ihren eigenen Körper hört, nicht für jede Frau ist eine vermehrte Zufuhr von Salz gesund.
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