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Babys haben noch kein Zeitgefühl
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Kleine Kinder haben ganz viel Zeit. In ihren ersten drei Lebensjahren kommt ihnen alles endlos vor und sie erfreuen sich einfach nur am hier und jetzt.Das macht sich besonders beim Spielen bemerkbar, sie versinken dabei in ihrer eigenen Welt und vergessen oft alles um sich herum. Im Gegensatz zu uns Erwachsenen haben sie keinen Überblick über Zeiträume und können nicht abschätzen, wie lange etwas andauert - für sie gibt es kein Vorher und Nachher.
Das erste Zeitbewusstsein
Das ändert sich im Durchschnitt ab dem Beginn des vierten Lebensjahres. Dann werden erstmals wiederkehrende physische Empfindungen, wie das Hungergefühl oder Schlafen und periodische Ereignisse wie Tag und Nacht, von den Kleinkindern bewusst wahrgenommen. Es entwickelt sich ein erstes Zeitbewusstsein. Das Kind kann sich nun Zeiträume vor und nach einem Ereignis, wie Essen oder Schlafen, konkret vorstellen.
Gestern und Heute
Auch die Begriffe gestern, heute und morgen werden jetzt verstanden. Man kann Babys und Kindern mit regelmäßigen Ritualen dabei helfen, dass sie sich Zeitabschnitte besser vorstellen können. [siehe dazu:
"Warum Rituale für Babys so wichtig sind" und
"Wiederholung macht Kinder glücklich"]
Zeithorizont von 2 Tagen
Das heißt, das Kind kann sich nun einen Zeithorizont von zwei bis drei Tagen vorstellen. Kinder sprechen in dieser Entwicklungstufe dann erstmals in unterschiedlichen Zeitformen. Im Alter von fünf bis sieben Jahren begreifen Kinder die Wochentage und Jahreszeiten.
Stunde, Sekunde und Jahr
Zwischen sieben und zehn Jahren lernen sie den Umgang mit zeitlichen Größen wie Stunde, Minute, Sekunde oder Jahr, Monat und Woche. Das Erlernen und Verstehen dieser Zeitgrößen erfordert ein gewisses Zahlenverständnis, z.B. dass ein Jahr 24 Stunden lang ist.
Das abstraktere Denken, das nicht auf eigenen Erfahrungen beruht, entwickelt sich erst im Alter von zehn bis 16 Jahren. Darunter versteht man Zeitepochen und ein Verständnis für geschichtliche Ereignisse.