Mit etwa 6 Monaten hat dein Kind wieder einen großen Schritt in seiner mentalen
Entwicklung hinter sich. Hier kannst du auf einen Blick sehen, was dein Kind dazugelernt
hat und was sich verändert hat.
Die Sinne deines Babys entwickeln sich rasant
Wenn dein Kind in jeder Hand ein Spielzeug hält, so kannst du beobachten, dass es nun
abwechselnd von einem Gegenstand zum anderen blickt.
Es schaut sich einen Gegenstand oder ein Tier abwechselnd in verschiedenen
Bilderbüchern an und beginnt zu verstehen, dass es sich um etwas Ähnliches handelt.
Es schaut sich auch Menschen auf verschiedenen Fotos an und erkennt, dass es sich dabei
um dieselbe Person handelt.
Fasziniert beobachtet es die Bewegungen eines Tieres - vor allem, wenn sich diese von den
normalen Bewegungsabläufen, die es kennt, unterscheidet. Ein Frosch, ein Hund oder ein
Känguru können dein Kind über Stunden und Tage hinweg faszinieren.
Ebenso beachtet es ganz fasziniert die Bewegungen eines Menschen, wenn dieser sich
anders verhält als sonst. Versuche einmal, wild herumzuspringen oder zu tanzen, du wirst
sehen, dass dein Kind dich interessiert und fasziniert beobachten wird. Vielleicht versucht es sogar,
dich aufzufordern weiterzumachen, wenn du damit aufhörst.
Es untersucht den eigenen Körper. Hierbei sind vor allem seine Genitalien besonders
interessant. Wundere dich also nicht, wenn es sich jetzt in die Windel fasst und du womöglich
beim Saubermachen eine helfende Hand brauchen kannst.
Große Faszination üben auch Kleinteile an oder auf Spielsachen oder anderen
Gegenständen aus. Dies können Etiketten an Handtüchern oder Kuscheltiere oder einfach
nur Aufkleber sein. Hierbei ist Vorsicht geboten, denn diese Kleinteile können sich
womöglich lösen und verschluckt werden.
Es erkennt Zusammenhänge zwischen Worten und Taten. Das heißt nichts anderes, als dass
sich langsam das Sprachverständnis deines Babys bildet.
Kurze Befehle, wie zum Beispiel "Nein", "Lass das" oder "Komm" versteht es und wenn es
gerade Lust hat, dann befolgt es diese womöglich sogar.
Es hört dir genau zu, wenn du etwas erklärst und einiges davon scheint es sogar schon zu
verstehen. Versuche langsam und einfach zu sprechen, um es deinem Baby einfacher zu
machen.
Tierlaute, die zu einem Bild von einem Tier passen, werden nun gern gehört, wenn
gleichzeitig das Tierbild zu sehen ist. Auch finden es Kinder in der Regel toll, wenn du
ihnen das Geräusch vormachst und sie auf das Bild zeigen können.
Es wird gern einer anderen Stimme am Telefon lauschen. Gerade wenn dein Kind fremdelt,
ist das Telefon eine tolle Sache, um ihm andere Menschen näher zu bringen. Aber
Vorsicht: Die Strahlungen, die von Handys und Telefonen ausgehen können, sind nicht gut
für das kindliche Gehirn. Du solltest also lieber auf Freisprechen schalten, statt dem Kind den
Hörer lange ans Ohr zu halten.
Es mag besonders gerne Geräusche, die zu einer bestimmten Handlung gehören. Damit
kann man auch toll bestimmte Tätigkeiten benennbar machen.
Es findet es toll, wenn es selbst auf die eine oder andere Art und Weise neue Geräusche
produziert. In diesem Alter kommt es vor, dass dein Kind stundenlang mit seiner eigenen
Lautproduktion experimentiert und dabei in der Regel sehr viel Spaß hat.
Wörter beginnen nun für dein Baby eine wirkliche Bedeutung zu bekommen und werden
von bloßen Geräuschen unterschieden.
Dein Kind kann nun in der Regel schon richtig pusten. Es spielt dabei womöglich auch gern
mit seiner eigenen Spucke, was das Ganze zu einem feuchtfröhlichen Vergnügen macht.
Es protestiert, wenn du weggehst und es merkt, dass du es allein lassen willst. Es versteht
nun, dass du dich entfernen kannst und das findet dein Baby in der Regel nicht sonderlich
gut.
Es versucht, hinter dir herzukrabbeln, um den Abstand zwischen euch zu verringern und in
deiner Nähe bleiben zu dürfen.
Auch wenn es sich mit etwas beschäftigt, stellt es immer wieder kurzen Kontakt zu dir her
und vergewissert sich so, dass du auch wirklich noch da und aufmerksam bist.
Die motorische Entwicklung schreitet voran
Es will sich nun selbst ein Buch aussuchen und das solltest du zulassen, denn es lernt
dadurch, dass es Einfluss nehmen kann.
Auch sein Spielzeug sucht es sich nun selbst aus und reicht es dir womöglich sogar schon
an.
Decken werden angehoben, um darunter zu blicken und wenn dein Kind schon krabbeln
kann, versucht es vielleicht sogar darunter zu verschwinden.
Es dreht Dinge, die Geräusche machen herum, um das Geräusch zu vernehmen und
versucht nicht selten, das Geräusch zu imitieren.
Ein Ball wird über dem Boden gerollt und wenn er zu weit weg kullert, dann schaut dich dein
Baby erwartungsvoll an und will, dass du den Ball wieder in seine Nähe bringst.
Wenn man einen Ball auf das Kind zurollt, greift es nicht mehr daneben. Es lassen sich so
erste kleine Kullerspiele mit dem Baby spielen.
Der Papierkorb wird umgeworfen, damit dessen Inhalt genauer angesehen werden kann. Dies gilt
für jeden Behälter, der in die Reichweite deines Kindes kommt.
Gegenstände werden herumgeworfen, um zu beobachten, was genau passiert. Ein
Luftballon verhält sich ganz anders als ein Ball und noch anders als ein Bauklotz.
Spielsachen werden in Behälter geräumt, dann wieder herausgeholt, herumgeschoben und
schließlich sogar durch die Gitterstäbe vom Laufstall geworfen oder durch andere Bereiche,
durch die sich etwas hindurchschieben lässt.
Es wird ausgetestet, ob ein Spielzeug in ein anderes hineinpasst und was passiert, wenn
man es dreht und wendet. Auch wird schon einmal versucht, ob ein Spielzeug nicht doch
irgendwie in den Mund passt.
Spielsachen, die sich auseinandernehmen lassen werden gerne zerlegt und sobald diese
auseinandergenommen sind, erwartet dein Kind von dir, dass du es wieder zusammenbaust,
damit es dieses noch einmal zerlegen kann.
Spielsachen, die zum Beispiel ein Glöckchen enthalten, werden untersucht und das Kind
versucht, den Inhalt aus dem Spielzeug zu entfernen. Hier ist Vorsicht geboten! Dies gilt
übrigens für alle Gegenstände, die etwas in ihrem Innern haben.
Socken werden ausgezogen, begutachtet und dir gegeben, damit du sie ihm wieder
anziehen kannst. Das Spiel wiederholt sich, sobald die Socken wieder an den Füßen sind.
Schnürsenkel an Schuhen werden geöffnet. Du darfst sie schließen und dein Kind wird sie
lachend erneut öffnen.
Schränke und Regale werden ausgeräumt. Es bietet sich an, dem Kind einen eigenen
Spielschrank zuzuweisen, wo es nach Herzenslust sein Spielzeug aus- und wieder
einräumen darf.
Es experimentiert mit der Schwerkraft. Alles wird fallen gelassen - natürlich auch die Dinge,
die du nicht auf dem Boden haben magst, wie etwas zu essen zum Beispiel.
Es stopft alles und jedem Essen in den Mund. Hierbei ist es egal, was für Essen und in
wessen Mund das Essen nun eigentlich landet.
Es schließt Türen, findet es aber in der Regel doof, wenn sich diese dann nicht mehr öffnen
lassen.
Es wischt mit einem Lappen oder Tuch auf etwas herum und imitiert dich dabei.
Es wird überall hinein- oder druntergekrabbelt. Hierbei musst du ein wenig aufpassen, denn
dein Kind kann Gefahren noch nicht als solche wahrnehmen.
Krabbelnd werden Hindernisse überwunden, nur damit man dann wieder umdreht und das
gleiche Hindernis noch ein zweites Mal nimmt.
Es bückt sich oder legt sich auf dem Bauch, um an etwas heranzukommen, das zum Beispiel
unter einem Sofa liegt. Jetzt heißt es, einen Sicherheitsabstand zu allem einzuplanen, an das
das Kind nicht herankommen darf.
Es kann in die Hände klatschen und findet es klasse, wenn du es ihm gleich tust.
Beim Befüllen und Greifen benutzt es Daumen und Zeigefinger. Je öfter es das tut, desto
sicherer kann es diese benutzen.
Mit beiden Händen kann es nun Dinge gegeneinander schlagen und tut dies in der Regel mit
wachsender Begeisterung.
Es kann tanzen, wenn es Musik hört. Hierzu wippt es vor allem mit dem Bauch auf und ab
oder macht erste Andeutungen, dass es springen will.
Es kann sich nun selbst aufsetzen, wenn es liegt. Nun musst du aufpassen, dass es dabei
nicht an Dinge herankommt, an die es nicht herankommen soll.
Es kann sich von selbst hochziehen. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um Betten und Laufställe
entsprechend zu verstellen, damit das Kind nicht womöglich hinausfällt.
Es kann sich von allein wieder hinsetzen, wenn es gestanden hat. Oft sieht dies etwas
unkontrolliert aus und der Hintern bremst die Bewegung ab.
Es kann frei und ohne Hilfe stehen, tut dies allerdings in der Regel noch ungern.
Mit Unterstützung kann es laufen. Auch wenn dies bei den wenigsten Kindern der Fall ist,
gibt es immer wieder einige sehr schnelle, die jetzt schon auf den Beinen sind.
Wenn es sich irgendwo festhalten kann, ist es ihm möglich, dort entlang zu laufen. Hierbei sollte
man immer drauf achten, dass das Kind nicht an Dinge herankommt, an die es nicht
herankommen soll.
Es kann den ersten freien Schritt machen. Dies ist ein großer Meilenstein in der motorischen Entwicklung und kommt bei den meisten Kindern erst in einigen Wochen oder Monaten.
Ohne dabei den Boden zu verlassen, springt es oder tut zumindest so, als wollte es
springen.
Es kann Dinge heranholen, die über ihm liegen, zum Beispiel in einem Regal. Das heißt
auch, dass es womöglich an die Kaffeetasse auf dem Tisch kommt. Hier ist ab sofort Vorsicht
geboten.
Es macht "Winke Winke" und findet das in der Regel ganz toll, wenn jemand zurückwinkt.
Zunge schnalzen wird zu einem lustigen Spiel, das dein Kind sehr gerne spielt, vor allem
dann, wenn es langsam hungrig wird.
Es imitiert ein Nicken für "Ja" oder Kopfschütteln für "Nein". Die ersten Grundlagen für eine
funktionierende verbale Kommunikation sind damit gelegt.