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Herzuntersuchung mit Dopplersonografie
Bild: erysipel / pixelio.de
Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 02.08.2021 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Besonders Patienten der Kardiologie, also Herzpatienten, ist die Dopplersonografie ein bekannter Begriff. Die detaillierte Form des Ultraschalls ist in der Lage nicht nur Umrisse zu erfassen, sondern gezielt auch den Blutfluss zu kontrollieren.Was sieht man mittels Doppler-Ultraschall?
Auf dem Gebiet der Kardiologie wird so meist schnell sichtbar, wo mögliche Funktionsdefizite im oder am Herzen vorliegen könnten und viele Herzerkrankungen können mittels der Dopplersonografie bereits schnell und eindeutig benannt werden.
In der Schwangerschaftsvorsorge gehört die Dopplersonografie nicht zu den üblichen Standarduntersuchungen und wird meist dann durchgeführt, wenn es Verdachtsmomente gibt, dass eventuell die kindliche Entwicklung beeinträchtigt sein könnte.
Lesetipp: Zu den Ultraschall Messwerten und der Ultraschall Messwerte-Tabelle lies mehr hier:
Ein einleitendes Gespräch
Zu Beginn der Schwangerschaft führt der Frauenarzt ein eingehendes Gespräch mit der werdenden Mutter und trägt gewisse Belastungen, beziehungsweise Risiken in den Mutterpass ein. Sofern es der Schwangeren bekannt ist, sollte sie bereits möglichst früh den Arzt über erbliche Erkrankungen oder Organanomalien in der Familie informieren, auch dann, wenn sie selbst und ihr Partner gesund sind. Dazu gehören Herzerkrankungen, Spina Bifida, Organanomalien, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, Anomalien der Extremitäten und vieles andere. Auch wenn nicht alle Erkrankungen sicher vererbbar sind, so kann es zu gewissen Wiederholungsrisiken kommen, die durchaus auch eine oder zwei Generationen überspringen.
Wann sollte man eine Dopplersonografie machen?
Familiäre Vorbelastungen
Weiß der Frauenarzt von familiären Vorbelastungen, kann er in der Schwangerschaftsvorsorge häufig schon einige Risiken per normalem Ultraschall ausschließen. Vor allem aber wird er sehr gezielt und genauer gerade dort hinsehen, wo es in der Familie der
Eltern bereits körperliche Erkrankungen gab. Bei familiär vorbelasteten Schwangerschaften wird der Frauenarzt wahrscheinlich schon recht früh mit der Mutter über eine Empfehlung zur Dopplersonografie sprechen, die dann in etwa um die 20.-24. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird.
Entwicklungsstörungen
Aber auch ohne mögliche erbliche Vorgeschichte rät der Frauenarzt zur Dopplersonografie, wenn beispielsweise Entwicklungsstörungen in der Vorsorge angezeigt werden. Besteht der Verdacht einer Entwicklungsstörung, kann die Dopplersonografie zu jeder Zeit in der Schwangerschaft durchgeführt werden.
Gründe für eine Dopplersonografie
Begründungen für eine Dopplersonografie sind meist:
- kindliche Wachstumsdefizite
- abweichende Fruchtwassermenge
- Herzerkrankungen in der Familie
- Auffälligkeiten der kindlichen Herzfrequenz (beispielsweise im CTG)
- kindliche Fehlbildungen
- Erkrankungen der Mutter, wie Präeklampsie, Bluthochdruck, Diabetes, Nierenerkrankungen und
- bestimmte Infektionen, wie Röteln.
Auch bei vorangegangenen Schwangerschaften mit Früh- oder Mangelgeburten wird man zur Dopplersonografie raten, genauso wie bei Mehrlingsschwangerschaften.
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Wie verläuft eine Dopplersonografie?
Meist überweisen die Frauenärzte die Schwangeren an Kollegen, die sich auf diese spezielle Methode der Prenataldiagnostik spezialisiert haben.
Eine Dopplersonografiedauert länger als das gewohnte Ultraschall, da sehr viele Bereiche intensiver in Augenschein genommen werden. Dies ist oft im normalen Praxisverlauf einer
Frauenarztpraxis zeitlich nicht immer durchführbar.
Mehr Details als bei der "normalen" Ultraschall-Untersuchung
Die Untersuchung selbst ist für Mutter und Kind nicht viel anders als das normale Ultraschall. Der Unterschied besteht eben nur in den Details die sie sehen können. Grundsätzlich werden alle Organe des Kindes geschallt. Durch die Möglichkeit den Blutfluss im Ultraschall farblich anzeigen zu lassen (blau steht dabei für das dem Organ zugeführte und rot das aus dem Organ abfließende Blut) kann der Arzt nun sehr genau erkennen, ob alles gut mit Blut versorgt wird.
Hinweise auf Anomalien
Stauungen oder Unterbrechungen im Blutfluss, können auf Anomalien oder Erkrankungen hinweisen und der Arzt ist in der Lage dies sehr genau einzugrenzen. Viele Anomalien und Erkrankungen werden so entdeckt oder auch ausgegrenzt, falls die Dopplersonografie lediglich als vorsorgliche Abklärung dient. Wie auch die kindlichen Organe, werden ebenso die Plazenta und die Gebärmutter, sowie deren Versorgung über die Dopplersonografie kontrolliert. Zeigt sich beispielsweise eine Entwicklungsverzögerung des Babys, kann so die Ursache geortet werden.
Stellt sich bei der Dopplersonografie heraus, dass von der gesunden Entwicklung abweichende Gegebenheiten vorliegen, wird nun Weiteres besprochen. Je nach Art der Anomalien,
können bereits vorgeburtliche Maßnahmen getroffen werden, um die Schwangerschaftsentwicklung zu optimieren.
Aber auch bei Ergebnissen die anzeigen, dass das Baby nach der Geburt umgehende Zusatzversorgungen und Zahnbehandlungen benötigt, kann nun bereits alles vorbereitet werden, um dem Kind direkt nach der Geburt alle nötigen Versorgungen zukommen lassen zu können.
[SyKo]