Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz | |
aktualisiert: 21.07.2021 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Homöopathie |
Bereiten die anfänglichen Wehen zunächst den Muttermund auf die Geburt vor, ist bei den Pressphasen, dem Höhepunkt der Geburt, die aktive Mitarbeit der werdenden Mutter gefragt. Auch das Kind, das sich durch den Geburtskanal arbeiten muss, leistet seinen Teil bei der Geburt.
Die Öffnung vollzieht sich jedoch nicht kontinuierlich. Bei Erstgebärenden dauert die Eröffnungsphase meist deutlich länger als bei Mehrgebärenden, da sich bei ihnen erst der Gebärmutterhals verkürzt, ehe sich der Muttermund öffnet. Beide Vorgänge laufen ab dem zweiten Kind parallel ab. Durchschnittlich dauert die Eröffnungsphase zwischen sechs und zwölf Stunden. Dies kann jedoch von Frau zu Frau sehr stark variieren.
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Wenn der Muttermund mit etwa zehn Zentimetern Durchmesser vollständig geöffnet ist, tritt der Kopf des Kindes durch ihn hindurch und in das Becken der Mutter ein. Dazu muss das Kind eine 90-Grad-Drehung machen. Bei einer planmäßigen Geburt sollte es sich mit dem Gesicht in Richtung des mütterlichen Steißbeins gedreht haben, ehe es ins Becken eintritt.
In dieser Phase reichen meist noch die Wehen, um das Kind voranzutreiben. Liegt das Kind tief genug im Geburtskanal, drückt es auf den Darm der Mutter und löst so den Pressdrang aus. Erst jetzt sollte die Frau bei jeder Wehe aktiv mitarbeiten. Eine Presswehe dauert etwa zwei bis drei Minuten. Der Pressdrang hält oft nur einige Sekunden an. Etwa zehn Presswehen genügen oft, um. Der Rest des Körpers folgt mit der nächsten Wehe.
Lesetipp: Lies mehr zum Thema in unserem Beitrag: Austreibungsphase.
Die Austreibung der Nachgeburt kann auch durch sanftes Ziehen an der Nabelschnur unterstützt werden. Wichtig ist vor allen Dingen, dass die Nachgeburt vollständig ausgestoßen wird. Sonst kann eine Ausschabung nötig sein.
Übrigens: Wer auf eine PDA verzichtet, der erleichtert seinem Baby die Geburt. Denn durch die bewusst erlebten Geburtsschmerzen produziert Dein Körper Glückshormone, die auch zum Baby gelangen und dessen Schmerzen bei der Geburt lindern.[BS]
Quellen:
Österreichisches Hebammengremium
Hebammen-Gesundheitswissen: Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach | von Silvia Höfer, Nora Szász | ISBN-10: 383381408X
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