Autoreninfo | Ernährungsberaterin Lala | |
aktualisiert: 26.11.2019 | Ernährungswissenschaftlerin | |
Ernährung, Gesundheit, Familie |
Bei einer Fastenkur gibt es einige Dinge, die man durchaus beachten sollte. Was das genau ist und welche Regeln man auf jeden Fall beachten sollte, das alles erfährst du direkt hier in diesem Artikel.
Eine Fastenkur ist in der Regel eine Zeit, in der man versucht den Körper und hier vor allem dem Verdauungssystem Zeit zu geben, sich einmal auszuruhen und zu regenerieren. Im Rahmen einer Fastenkur wird in der Regel kein oder nur sehr wenig Essen zu sich genommen und es gibt ganz spezielle Regeln, welche Nahrungsmittel man zu sich nehmen darf und wie diese Kur genau funktioniert. Im Artikel geht es um das sogenannte Heilfasten, dass dem Darm eine Auszeit verschaffen soll und ihm die Möglichkeit geben soll, sich zu regenerieren. Beim Heilfasten wird eine geringe Menge an Energie in der Regel zwischen 300 und 500 kcal auch weiterhin zu sich genommen. Natürlich gibt es noch diverse andere Arten des Fastens wie zum Beispiel das Basenfasten oder das Intervallfasten, aber in den meisten Grundzügen ähneln sich die Arten des Fastens, sodass man viele der unten angeführten Regeln, auch auf andere Fasten Arten anwenden kann. In den allermeisten Fällen ist es durchaus ratsam, mit einem Allgemeinmediziner den Plan des Fastens einmal durchzusprechen, damit keine unerwünschten Nebenwirkungen auftreten, die man vermeiden kann.
Grundsätzlich erst einmal darf in der Regel jeder fasten. Allerdings gibt es eine ganze Menge an Erkrankungen und Einschränkung, die auf jeden Fall Beachtung finden sollten. Schwangere zum Beispiel und stillende Mütter sollten nicht fasten. In der Schwangerschaft braucht der Körper mehr Energie als sonst, um das ungeborene Leben zu versorgen. Eine Fastenkur in der Schwangerschaft würde hier die Versorgung des ungeborenen Kindes deutlich erschweren und ist somit nicht wünschenswert. Auch im Rahmen des Stillens sollte auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung geachtet werden, und man sollte darauf verzichten, während der Stillzeit zu fasten. Liegt eine Grunderkrankung vor, so muss auf jeden Fall das angestrebte Fasten mit einem Arzt abgesprochen werden. Grundsätzlich gilt als Faustregel, nur Menschen, die rundum gesund sind, sollten ein kurzzeitiges Fasten in eigener Regie überhaupt in Erwägung ziehen. Für alle anderen Menschen gilt, dass ein Arztbesuch zwingend erforderlich ist, damit das Fasten nicht womöglich dem Körper mehr schadet, als es eigentlich helfen soll.
Wie unter dem Punkt, wer eigentlich Fasten darf schon näher erläutert, ist es wichtig, dass wir hier die wichtigste Regel direkt noch einmal mit aufführen. Nur gesunde Menschen dürfen Fasten! Liegen irgendwelche Krankheiten vor, sollte unbedingt ein Arzt die Fastenpläne einmal genauer betrachten und auf eventuelle Risiken hin überprüfen.
Keine Hauruckaktion: Ein langsamer Einstieg ist unglaublich wichtig, denn nur so können unangenehme Nebenwirkungen vermieden werden und gleichzeitig fällt das Fasten dann auch nicht so besonders schwer. Um einen langsamen Einstieg in die Fastenzeit und vor allem einen langsamen Übergang zur alltäglichen Kost zu schaffen, ist es wichtig, 3-4 Tage vor Beginn des Fastens nur noch leichte Kost mit viel Obst und Gemüse zu sich zu nehmen. In der Regel kann man hier beobachten, dass dem Körper der Nahrungsverzicht dann leichter fallen wird und die Nebenwirkungen sich somit in Grenzen halten. Auch zum Ende hin, sollte man nicht gleich wieder essen, als wäre gar nichts gewesen, sondern das Fasten sollte genauso beendet werden, wie es begonnen hat und das bedeutet, dass mit kleinen Portionen und leichten Gerichten wieder gestartet werden sollte, denn nur so kann ein plötzlicher Gewichtsanstieg nach einer Fastenkur verhindert werden. Nebenbei bemerkt kann man diese Fastenkur und die damit verbundene Umstellung vielleicht auch als Chance nutzen, um sein Leben im Ganzen noch einmal umzustellen. Nahrungsumstellungen fallen in der Regel im Anschluss an eine Fastenkur deutlich leichter.
Auch beim Fasten wird gegessen: Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass eine Fastenkur in der Regel nicht heißt, dass gar keine Kalorien aufgenommen werden sollen. In Form von Honig, Säften und Suppen sollte ein Minimum von 300-500 kcal am Tag zu sich genommen werden. Nur so wird der Körper nicht einem unnötigen Stress ausgesetzt und kann sich optimal reinigen, und man verhindert ebenfalls eine rabiate Gewichtszunahme am Ende der Fastenzeit. Grundsätzlich sind null Diäten sowieso nur im therapeutischen Rahmen und unter ärztlicher Überwachung durchzuführen und nichts für eine private Fastenkur zu Hause.
Mineralstoffe und Elektrolyte: Extrem wichtig ist es, über die Fastenzeit hinweg darauf zu achten, dass man eine ausreichende Mineralstoff- und Elektrolytaufnahme gewährleistet. Dies kann über Säfte, Suppen, Getreide aber auch Mineralstoffpräparate während der Fastenzeit geklärt werden. Mineralstoffe und Elektrolyte regeln hierbei nicht nur den Wasserhaushalt und die Nierenausscheidung sie sind ebenfalls für die Funktion des Herzens aber auch andere Organe von großer Bedeutung. Bei zu geringer Aufnahme von Elektrolyten und Mineralstoffen kann es zu Kopfschmerzen, Schwindel, erhöhtem Kälteempfinden und Wassereinlagerungen oder sogar zu trockener Haut kommen. Mineralstoffe sollten also auf jeden Fall in entsprechenden Mengen zu sich genommen werden.
Eiweißaufnahme: Auch sollte darauf geachtet werden, dass es zu einer täglichen Eiweißaufnahme in Form von Milchprodukten, Getreideprodukten, Molke, Säften oder eiweißhaltigen Pulver kommt. Grundsätzlich muss die Menge an Eiweiß nicht besonders groß sein, doch in jeder Fastenkur sollte darauf geachtet werden, ein Minimum an Eiweiß zuzuführen. Ohne Eiweiß kann der Körper nicht leben und wenn er von außen kein Eiweiß zugeführt bekommt, so muss man leider damit rechnen, dass er sich von innen holt und das bedeutet in der Regel, dass es zu einer Abnahme des Muskelgewebes kommt. Ein massiver Eiweißmangel während einer Fastenkur kann übrigens zu Wassereinlagerungen, Nierenbeschwerden, aber auch zu Haarausfall führen. Aus diesem Grund sollte auf die Eiweißzuführung innerhalb der Fastenkur immer geachtet werden.
Viel trinken: Das Trinken gesund und wichtig für den Körper ist, das wissen wir, aber gerade auch im Rahmen einer Fastenkur sollte darauf geachtet werden, dass man jeden Tag etwa zweieinhalb bis drei Liter Wasser, Säfte und ungesüßte Tees oder teilweise auch Gemüsebrühe zu sich nimmt. Nur durch ausreichendes Wasser ist der Körper in der Lage die Abbauprodukte des Stoffwechsels auszuscheiden. Ein Wassermangel gerade während einer Fastenkur kann in der Regel zu Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, trockener Haut aber auch zu Verstopfung führen.
Darmentleerung: Da es bei einem zu einer zu geringen Nahrungsaufnahme in der Regel auch die Ausscheidungsprodukte nicht mehr allzu voluminös sind, kann es passieren, dass im Rahmen einer Fastenzeit, die natürliche Darmbewegung fast zum Erliegen kommt. Damit aber trotzdem die Endprodukte des Stoffwechsels ordentlich ausgeschieden werden können, ist eine regelmäßige Darmentleerung wichtig und hier für muss man im Zweifelsfall im Zuge der Fastenkur nachhelfen. Natürliche Abführmittel wie Sauerkraut- oder Pflaumensaft, Flohsamen oder Brottrunk sind hierbei natürlich den apothekenpflichtigen Abführmitteln auf jeden Fall vorzuziehen. Allgemein muss eine Fastenkur hinterfragt werden, wenn zu apothekenpflichtigen Mitteln gegriffen werden muss. Gibt es bei der Darmentleerung Probleme, so ist es durchaus möglich, einen Einlauf durchzuführen, denn dies ist eine übliche und sehr gut verträgliche Methode, um den Darm zu reinigen.
Bewegung: auch wenn der Verdauungstrakt im Rahmen einer Fastenkur sich endlich einmal ausruhen darf, sollte das nicht bedeuten, dass der ganze Körper sich ausruht. Bewegung ist gut für den Körper und fördert den Stoffwechsel, was ein guter Grund ist, gerade während des Fastens auf eine ausreichende Bewegung zu achten.
Vernachlässigt man während der Fastenkur die Bewegung, so muss man mit einem Abbau der Muskeln rechnen und das Ergebnis der Fastenzeit wird nicht so wahnsinnig überzeugend sein, da dem Körper die Bewegung fehlt, die er braucht, um den Körper entsprechend reinigen zu können. Während des Fastens sollte also auf moderate Bewegung geachtet werden. Moderate Bewegung in diesem Zusammenhang ist mindestens 30 Minuten am Tag.
Hat man sich dafür entschlossen, eine Fastenkur zu machen, sollte man unbedingt darauf achten, wie der Körper auf den Nahrungsentzug reagiert. Ein Arzt sollte immer dann aufgesucht werden, wenn irgendwelche Beschwerden auftreten und diese nicht durch einfache Mittel schnell wieder verschwinden. Treten also zum Beispiel migräneartige Kopfschmerzen auf, sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden. Ebenso sollte man es halten, wenn irgendwelche Beschwerden auftreten, deren Herkunft man nicht erklären kann. Grundsätzlich ist es immer intelligent, einen Arzt aufzusuchen, wenn irgendetwas unvorhergesehen gesehenes innerhalb der Fastenkur passiert. Hier gilt: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt gehen.
[KaKra]
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