Autoreninfo | Ernährungsberaterin Lala | |
aktualisiert: 09.02.2011 | Ernährungswissenschaftlerin | |
Ernährung, Gesundheit, Familie |
Tiefkühlprodukte sind einfach praktisch, denn sowohl der Babybrei als auch das Sommergemüse lassen sich optimal haltbar machen. Aber sind Tiefkühlprodukte nur praktisch oder auch gesund? Und wie nährstoffreich sind sie denn noch? Natürlich spielt die optimale Verpackung eine große Rolle bei der Erhaltung von Nährstoffen und Qualität. Und nicht alle Lebensmittel sind zum Einfrieren geeignet. Vor allem Kartoffeln und wasserreiches Gemüse verändern durch das Einfrieren Geschmack, Konsistenz und Nährstoffgehalt.
1. Gehen die Nährstoffe verloren? Nein. Tiefkühlkost ist häufig nährstoffreicher als frisches Obst und Gemüse. Denn die langen Lagerzeiten fallen meist weg. Oft wird das Gemüse frisch nach der Ernte gefroren und verkauft. Somit bleiben die Nährstoffe optimal erhalten. Gefrorenes Gemüse ist meist besonders reich an Folsäure und Vitamin C. Die Nährstoffe bleiben aber nur dann erhalten, wenn beim Einfrieren wichtige Zubereitungshinweise (Blanchierzeiten, Einfriergeschwindigkeit, etc.) beachtet werden.
2. Sind Tiefkühlprodukte frisch?
Ja und nein. Natürlich sind Tiefkühlprodukte nicht so frisch wie ein Apfel, der eben noch am Baum hing. Aber da Tiefkühlprodukte nach der Ernte rasch gefroren werden, sind sie in vielen Fällen frischer als lange gelagertes Gemüse oder Obst im Supermarkt. Denn für die Frische eines Produktes ist nicht nur die Konsistenz (bei optimaler Tiefkühlung bleibt auch diese erhalten), sondern auch der Nährstoffgehalt ausschlaggebend. Und der dieser ist bei Tiefkühlprodukten mit optimaler Kühlkette sehr oft besser als bei lange gelagertem Gemüse.
3. Ist Tiefkühlkost gesund?
Es kommt natürlich auf das Essverhalten an. Jeden Tag Pizza, Fertiggerichte oder frittierte Speisen aus dem Kühler sind natürlich nicht gesund. Tiefgekühltes Gemüse, Fleisch, Fisch oder Obst ist aufgrund der frischen Verarbeitung sehr gesund und nährstoffreich. Durch die Tiefkühlung ist es zudem möglich, täglich abwechslungs- und vitaminreiche Lebensmittel griffbereit daheim zu haben. Ein großer Vorteil der Tiefkühlkost ist zudem, dass sie meist ohne Konservierungsmittel auskommen. Denn durch die Temperaturabsenkung sind die Lebensmittel haltbar gemacht worden. Um gesunde Tiefkühlkost zu verzehren, ist folgendes zu beachten: Kühlkette nicht unterbrechen, nicht antauen lassen und wieder einfrieren (Bakterien Kontamination), beim Huhn Tauflüssigkeit sofort entsorgen und alles Kontaminierte waschen (kann Salmonellen enthalten).
4. Eignet sich Glas zum Einfrieren? Ja, aber mit Vorbehalt. Das Glas darf nur etwa 3/4 voll gefüllt werden. Denn bei Temperaturen unter vier Grad Celsius dehnt sich das in der Nahrung befindliche Wasser aus und das Glas wird gesprengt. Zudem sollten Inhalt und Glas vor dem Gefrieren abgekühlt werden, ansonsten ist der Temperaturunterschied für das Glas zu stark. Es können sich Risse im Glas bilden. Da Glas nicht ganz dicht ist und über den Deckel Luft einströmen kann, ist die Haltbarkeit etwas verkürzt.
5. Kann alles eingefroren werden? Nicht oder nur bedingt zum Einfrieren geeignet sind alle Lebensmittel mit hohem Wasseranteil: zum Beispiel Tomaten, Radieschen, Gurken, Weintrauben, rohe Zwiebel, Salat, Joghurt, Sauermilch, Quark. Das Gemüse kann jedoch püriert eingefroren werden. Ganze Eier lassen sich nicht einfrieren, sie sprengen im Tiefkühler. Daher müssen Eiweiß und Dotter immer getrennt gefroren werden.
6. Können Kartoffeln eingefroren werden? Ja, aber sie müssen gekocht sein. Und gekochte Kartoffeln lassen sich zwar einfrieren, aber sie schmecken danach anders. Kartoffeln für den Babybrei oder mit den gesamten Babybreizutaten einfrieren, ist bedenkenlos möglich. Da Kartoffeln einen hohen Wassergehalt haben, ist es wie bei allen anderen wasserreichen Gemüsesorten schwierig, sie ohne Geschmacksverluste einzufrieren. Wenn das Einfrieren bei wasserreichen Lebensmitteln nicht rasch genug erfolgt, fließt danach das Zellwasser aus und es bleibt nur mehr ein Mus übrig.
7. Darf ein zweites Mal eingefroren werden? Prinzipiell ja, wenn die Speise hygienisch einwandfrei ist. Jedoch innerhalb der EU muss jedes gefrorene Lebensmittel einen Hinweis tragen, dass es nicht wieder eingefroren werden darf. Damit soll verhindert werden, dass Verbraucher aufgetaute Kost im Warmen liegen lassen und sie dann wieder einfriert. Der Wachstum von Bakterien setzt an der Wärme wieder ein, die Qualität wird beeinflusst. Dadurch sinkt die Haltbarkeit und es kann zu bakteriellen Erkrankungen kommen (vor allem beim Fleisch).
Aus wissenschaftlicher Sicht kann ein Gut noch einmal eingefroren werden, wenn folgendes eingehalten wird: vor dem Einfrieren noch einmal aufkochen, im Kühlschrank auftauen lassen und innerhalb 24 Stunden rasch wieder einfrieren. Ein Einfrieren ist auch möglich, wenn Speisen mit tiefgekühlten Produkten hergestellt wurden. Auch hier gilt: zuerst aufkochen. Speisen mit rohen Eiern und rohem Fisch dürfen kein zweites Mal eingefroren werden.
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