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Der heilige Sankt Martin, wer war er?

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Dieter Schütz / pixelio.de
Der Heilige Sankt Martin
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 08.11.2010Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Im christlichen Glauben gedenkt man jährlich am 11. November dem Heiligen St. Martin. Traditionell verbinden wir mit diesem Tag Laternenumzüge, Gedenkgottesdienste und die Martinsgans. Doch wer war St. Martin und wann hat er gelebt?

Vor allem in der katholischen Kirche wird der Martinstag, in Österreich auch meist Martini genannt, besonders intensiv begangen. Jedoch auch die evangelische, orthodoxe und anglikanische Kirche feiert jährlich den Ehrentag des Heiligen Sankt Martin. Ob nun durch Gedenkgottesdienste, Festmahle mit einem Gänsebraten oder Laternenumzügen der Kinder, all das gehört zu einem traditionellen Martinstag. Doch wer war dieser Heilige, den man seit über 1.600 Jahren am 11. November ehrt? Woher kam er, was zeichnete sein Leben aus und was machte ihn zum Heiligen? Um dies zu ergründen, müssen wir weit in der Geschichte zurückgehen, in das 4. Jahrhundert nach Christus. Einer Zeit römischer Herrschaftsgebiete und der sich manifestierenden römisch-katholischen Kirche.
Der genaue Geburtstag ist heute umstritten, wird aber ziemlich sicher den Jahren 316/317 nach Christus zugeordnet. Unter dem Namen "Martinus" kam Martin in der römischen Provinz Pannonien, dem heutigen Szombathely in Ungarn, zur Welt. Sein Vater, Tribun in Pannonien, ließ Martin einen Teil der Jugend in seiner eigenen Heimat Pavia in Oberitalien verbringen. Dort begann auch seine tiefe Verbundenheit zum christlichen Glauben. Die Familie Martins entstammte einer traditionell militärischen Ahnengalerie und so gab Martin dem Druck des Vaters nach, ebenfalls die Militärlaufbahn einzuschlagen. Eine Weigerung wäre zwecklos gewesen, da er als Offizierssohn durch ein Edikt von Diokletian zum Militärdienst verpflichtet war.

Mit 15 Jahren begann er widerwillig seine Militärkarriere und stand schon bald im Dienst des römischen Kaisers Konstantin II, als Teil der persönlichen Leibwache in Mailand. Im Laufe der nächsten Jahre nahm Martin zwangsläufig an Schlachten im heutigen Frankreich und Deutschland teil, wo er für die Territorialherrschaft der Römer gegen Alemannen und germanische Volksstämme kämpfte. Er war kein kriegsliebender Soldat, zeichnete sich durch Sanftmut, tiefe Gläubigkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber den Kameraden aus.

Die der Legende nach größte Wohltat an Barmherzigkeit fand im Winter des Jahres 334 statt. Demnach begegnete Martin als junger Soldat, der nichts weiter bei sich trug als seine Waffen und die Uniform, vor den Toren Amiens einem nacktem, frierenden Mann. Zur Uniform gehörte ein langer, zweiteiliger, weißer Mantel, der teilweise mit Schaffell gefüttert war. Martin teilte seinen Mantel und gab dem Mann eine Hälfte, damit dieser sich besser gegen die Kälte schützen konnte.

Je länger Martin seinen Militärdienst absolvierte, desto tiefer ließ ihn sein beständig wachsender Glaube die Rechtmäßigkeit der Kriegsführungen gegen die Volksstämme in den eroberten Gebieten anzweifeln. Bei einer Schlacht nahe dem heutigen Worms, unter dem römischen Kaiser Julian, Neffe und Nachfolger von Konstantin II, verweigerte Martin die Teilnahme am Kampf. Seine Begründung, er sähe sich nicht länger als Soldat des Kaisers, sondern vielmehr als Soldat Christi. In diesem Zusammenhang reichte er ein Bittgesuch zur vorzeitigen Entlassung aus dem Militärdienst ein, welches jedoch nicht akzeptiert wurde. So musste Martin seinen Militärdienst bis zum Ende leisten und wurde im Alter von 40 Jahren, nach 25 Jahren Militärdienst, aus der römischen Armee entlassen.

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