Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz | |
aktualisiert: 18.08.2021 | Online Redakteurin | |
Gesundheit und Homöopathie |
Bis zum zweiten Geburtstag ist Daumenlutschen völlig normal und unbedenklich.
Das Saugbedürfnis des Babys und dann des Kleinkindes lässt mit der Zeit nach, da andere Dinge interessanter werden. Lutscht das Kind im vierten Lebensjahr (d.h. nach seinem 3ten Geburtstag) immer noch regelmäßig am Daumen, hat sich das Saugen zur Angewohnheit entwickelt. Langeweile, Trotz oder Wut können der Grund für des Nuckeln sein.Auch die Kindergärtnerin ist von dieser Angewohnheit Deines Nachwuchses nicht sonderlich begeistert. Jetzt fühlst Du Dich in der Pflicht, die Sache in Angriff zu nehmen. Die Frage ist bloß, wie Du Dein Kind dazu bringen sollst. Wir geben Dir hier einige Tipps zur schmerzfreien "Entwöhnung".
Die erste Regel sollte bei der Entwöhnung immer lauten: Niemals mit Gewalt! Verbote, Spott oder gar Drohungen ("Wenn Du weiter am Daumen lutschst bekommst Du keinen Nachtisch", etc.) verunsichern das Kind und können schlimmstenfalls das Gegenteil bewirken. Vor allem Kinder, die bei seelischem Stress zum Daumen greifen, werden so womöglich erst recht zu Frustreaktionen getrieben. Andere nuckeln vielleicht gerade aus Trotz weiter. Auch bittere Tinkturen auf dem Daumen oder Handschuhe führen eher dazu, das Kind zu frustrieren, als das Problem langfristig zu lösen. Stattdessen solltest Du Dein Kind in seinem Selbstbewusstsein bestärken und ihm auf sanfte Weise liebevoll klarmachen, dass es keinen Daumen braucht, um schwierige Situationen zu meistern. Auch eine kleine Belohnung kann dein Kind motivieren.
Damit das Kind sich gar nicht erst an den Daumen gewöhnt, der ja im wahrsten Sinne des Wortes "immer zur Hand" ist, empfehlen viele Kinderärzte auch, Babys zum Nuckeln einen Schnuller oder ein Schmusetuch anzubieten.
Ein Schnuller könne aus besagtem Grund leichter entwöhnt werden als der Daumen und sei zudem besser für die Zähne, da er weniger Druck auf das Gebiss ausübe. Hierzu kann man versuchen, dem Kind gelegentlich einen geeigneten Babyschnuller in den Mund zu schieben. Natürlich nur, wenn das Kind diesen nicht immer wieder ausspuckt. Allerdings sollte auch der Schnuller um das 3. Lebensjahr herum langsam ausgemustert werden. Dabei gelten dann ähnliche Regeln wie beim Abgewöhnen des Daumenlutschens: Also lieber langsam und verständnisvoll als mit radikalen Methoden, die das Kind überfordern.Lobe Dein Kind daher, wenn es ihm gelingt, zunächst in einigen Situationen auf den Daumen zu verzichten. Sage ihm, wie stolz Du bist, dass es während des ganzen Besuchs bei der Oma oder im Supermarkt kein einziges Mal am Daumen gelutscht hat. Wenn es dann abends beim Einschlafen doch noch einmal den Daumen in den Mund nimmt, nimm dies nicht zum Anlass, um es zu demotivieren.
Solange Dein Kind am Daumen lutschen will, wirst Du es nur schwer davon abbringen können. Gegebenenfalls wird es dann hinter Deinem Rücken den Daumen in den Mund stecken. Fördere bei Deinem Kind daher die Einsicht, aus eigenem Wunsch und Willen das Daumenlutschen abstellen zu wollen, indem Du möglichst viele positive Aspekte mit dem Unterlassen dieser Beschäftigung verbindest.
Sage ihm zum Beispiel, dass es nun schon groß ist und das Daumenlutschen daher gar nicht mehr nötig hat. Oder erkläre ihm möglichst vernünftig, dass es damit seinen Zähnen schadet und dass andere Leute es beim Sprechen mit dem Daumen im Mund nicht verstehen können.Beobachte vor allen Dingen genau, in welchen Situationen Dein Kind am Daumen lutscht und unterstütze es dabei, diese anderweitig zu überbrücken. Vielleicht ist es eher ängstlich und braucht in ungewohnten Situationen etwas zusätzliche Zuwendung von Dir.
Manchmal kann auch ein Kuscheltier oder ein Schmusetuch als tröstender Begleiter helfen, den Daumen zu ersetzen. Oftmals nützt auch, ein lange ersehntes Geschenk in Aussicht zu stellen, wenn der Daumen künftig aus dem Mund bleibt.Wie alt war Dein Kind als es aufgehört hat, am Daumen zu lutschen?
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