Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 12.03.2020 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Der erste Kauf eines Schulranzens ist für die Eltern und das Kind eine ganz besondere Herausforderung. Was man alles beim Kauf eines Schulranzens beachten sollte und auf was es wirklich ankommt, dass erläutern wir hier in diesem Artikel.
Spätestens wenn das Kind in die Schule kommt, steht man vor der leidigen Anschaffung eines Schulranzens, und nicht wenige Eltern fragen sich, ob ein Schulranzen denn tatsächlich die beste Wahl ist bzw., welchen Schulranzen man wählen soll, da es ja eine unglaubliche Anzahl an verschiedenen Modellen und verschiedenen Herstellern gibt. Kümmern wir uns zuallererst einmal um die Frage, warum es überhaupt idealerweise ein Schulranzen und nicht etwa irgendein Rucksack sein sollte. Der Grund hierfür ist denkbar einfach. Ein Schulranzen ist dafür ausgelegt, Platz für Bücher und sonstige Schulmaterialien zu bieten, die das Kind in die Schule mitnehmen muss. Ein Rucksack ist dies in der Regel nicht. Auch kommen mit verschiedenen Schulsachen, den Büchern, etwas zu trinken und natürlich zu essen auch einige Kilo zusammen, die das Kind womöglich täglich hin und zurück tragen soll, und deren Gewichte sich idealerweise perfekt auf den Rücken verteilen. Für die Gewichte, die Art des Inhalts und auch für die Art, wie ein normaler Schulranzen genutzt werden sollte, sind normale Rucksäcke in der Regel nicht ausgelegt. D. h., ein Rucksack ist hier immer die schlechtere Wahl.
Die zweite Frage, die man sich häufig stellt, wenn man zu dem Entschluss kommt, dass man tatsächlich einen Schulranzen braucht, ist natürlich die Frage, ob es ein teurer Ranzen von einem namhaften Hersteller sein muss, oder ob es reicht, sich einfach einen günstigen Schulrucksack vom Discounter mitzunehmen. Grundsätzlich lässt sich, wie bei so ziemlich jeder billig gegen Teuerdebatte, diese Frage nicht pauschal beantworten. Grundsätzlich erst einmal lässt sich sagen, dass der Preis eines Schulranzens vollkommen irrelevant ist, denn wichtig an einem Schulranzen ist nicht, wie viel er gekostet hat, sondern ob er für das, was du mit ihm vorhast, die beste Wahl ist. Ein Ranzen, der auf die individuellen Bedürfnisse deines Kindes gut passt und billig ist, ist einem teuren Schulranzen vorzuziehen, der die Bedürfnisse nicht erfüllt. Aus diesem Grund kann man diese Frage so gar nicht richtig beantworten. Im folgenden stellen wir dir einmal ein paar Dinge zusammen, auf die du beim Kauf eines Schulranzens unbedingt achten solltest und an denen du dich orientieren kannst, wenn es darum geht, einen Schulranzen auszuwählen.
Grundsätzlich solltest du immer darauf achten, dass das Eigengewicht des Schulranzens nicht allzu hoch ist. Du musst immer bedenken, dass dein Kind diesen Schulranzen mit Schulsachen tragen können muss, aber nur etwa ein Zehntel seines Körpergewichts tragen darf, ohne dass sein Rücken dadurch geschädigt wird. Somit ist ein Kaufkriterium auf jeden Fall das Eigengewicht des Schulranzens, denn je höher das Eigengewicht des Schulranzens ist, desto weniger zusätzliche Ladung kann er aufnehmen, bevor das Kind womöglich überlastet ist.
Der Rücken sollte gut gepolstert sein. Du solltest auf der anderen Seite aber auch darauf achten, dass die Luft am Rücken gut zirkulieren kann. Nichts ist unangenehmer, als im heißen Sommer einen Rucksack ohne entsprechende Luftrillen tragen zu müssen. Hier kann man beobachten, dass Kinder die stark unter ihrem Rucksack schwitzen, diesen in der Regel lieber absetzen und in der Hand tragen, als ihn auf dem Rücken zu lassen, was ebenfalls wieder nicht besonders gesund für die gesamte Haltung des Kindes ist.
Ein Schulranzen sollte grundsätzlich immer mit Reflektoren ausgestattet sein. Etwa zehn Prozent der vorderen Fläche sollten in irgendeiner Art reflektierend sein. Ist der gewünschte Rucksack dies nicht, ist das kein Beinbruch, denn jeder Rucksack lässt sich in der Regel mit reflektierenden Streifen und ähnlichem aufwerten, und so im Straßenverkehr sicherer machen.
Die Tragegurte des Rucksacks sollten schön breit sein und ebenfalls gut gepolstert. Man muss dabei bedenken, das Gewicht des Rucksacks liegt mit den Gurten auf den Schultern des Kindes auf. Wie bequem diese sind entscheiden, wie angenehm oder unangenehm es ist, ihn zu tragen. Doch du solltest bei den Tragegurten nicht nur darauf achten, dass sie schön breit und gepolstert sind, sondern sich darüber hinaus auch gut verstellen lassen. Gerade junge Kinder, die noch nicht so viel Erfahrung mit dem Auf-t und Absetzen haben, neigen dazu, die Träger etwas weiter zu stellen, wenn sie den Rucksack aufsetzen und diese dann im Nachhinein wieder festzuziehen. Ist dies irgendwie umständlich, kannst du davon ausgehen, dass sein Kind versuchen wird, dies zu vermeiden, was nicht selten wieder zu Haltungsproblemen führt.
Auch die Seitentaschen eines Ranzens sind unglaublich wichtig, denn hier verstaut das Kind in der Regel seine Trinkflasche. Du solltest also dafür sorgen, dass du einen Ranzen verkauft, bei denen die entsprechenden Fächer groß genug sind, damit sie eure Trinkflasche auch tatsächlich aufnehmen können. Leider kann man auch hier immer wieder beobachten, dass manche Schulranzen so kleine Taschen haben, dass man sich fragen mag, was in diesen Taschen eigentlich transportiert werden soll, dem Designer zufolge, der den Rucksack so entwickelt hat.
Auch solltest du ein wenig auf die Langlebigkeit und eventuelle Garantien gerade auf Reißverschlüsse und ähnlichem achten. Reißverschlüsse werden bei einem Schulrucksack in der Regel ständig benutzt und müssen dementsprechend stabil sein. Auch hier sollte man unbedingt darauf achten, dass die Reißverschlüsse leichtgängig und idealerweise mit einer Hand zu bedienen sind. Sonst kannst du auch hier beobachten, dass dein Kind diese nicht richtig verwenden wird, wenn sie umständlich zu bedienen sind. Allgemein solltest du davon ausgehen, dass ein Schulranzen etwa vier Jahren halten sollte. Bei vielen ganz billigen Ranzen ist gerade die Haltbarkeit ein Problem, da diese in der Regel schon nach wenigen Monaten oder Jahren ausgetauscht werden müssen und man so recht schnell auf den Kaufpreis eines vernünftigen Ranzens kommt, egal wie pfleglich das Kind mit dem Ranzen umgeht.
Was die Eltern auch sehr gerne vergessen, ist die Tatsache, dass das Kind in der Regel beim Kaufen seines Rucksacks durchaus mitgenommen werden sollte. Zum einen kann das Kind natürlich farblich und designtechnisch dann mitentscheiden, mit welchem Ranzen es die nächsten Jahre jeden Tag zur Schule und zurück laufen möchte, zum anderen kannst du so in einem entsprechenden Fachgeschäft den ausgewählten Rucksack aufsetzen und anprobieren und herausfinden, ob dieses Modell für dein Kind überhaupt geeignet ist. Grundsätzlich sollte man diese Anpassung in einem Fachgeschäft durchaus vornehmen, da nicht jeder Ranzen auf jeden Rücken passt. Gerade bei zierlichen oder sehr kleinen Kindern ist es wichtig, sich hier ausführlich beraten zu lassen, doch auch bei normal großen Kindern macht es Sinn, den Sitz des Ranzens zu prüfen und sich auch hier von einem Fachmann beraten zu lassen.
[KaKra]
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