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Dammriss bei der Geburt

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Dammrisse können verschiedene Schweregrade haben
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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 07.08.2013Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Der Bereich des Beckenbodens, der zwischen Vulva (Vagina) und After (Anus) liegt, wird als „Damm“ bezeichnet. Werden die Weichteile bzw. das Gewebe des Dammes verletzt, bezeichnet man dies als Dammriss. Der Dammriss erfolgt in der Regel an der schwächsten Stelle des Gewebes.

Wie entsteht der Dammriss?

Der Dammriss entsteht durch eine zu starke Dehnung des Gewebes bei der Geburt. Die Größe des Kindes, ein zu unelastisches Gewebe und ein unzureichender Dammschutz spielen neben anderen Faktoren hierbei eine Rolle. Man unterscheidet beim Dammriss drei verschiedene Schweregrade:
  • 1. Grad: Lediglich die Haut des Dammes und die hintere Haut des Scheideneingangs wird verletzt.
  • 2. Grad: Neben der Haut des Dammes reißt auch die oberflächliche Dammmuskulatur.
  • 3. Grad: Zusätzlich zu den Verletzungen 2. Grades reißt der äußere Schließmuskel des Afters ganz oder teilweise ein.
Im schlimmsten Fall reißt auch die vordere Wand des Enddarmes (Rektumvorderwand) mit ein und die Darmschleimhaut wird verletzt.


Mögliche Folgen und Risiken durch den Dammriss

Zu den möglichen Folgen eines Dammrisses zählen Schmerzen und Schwellungen. Die weitere Heilung von Darmrissen verläuft meist gut, ohne größere Komplikationen.
  • In seltenen Fällen kann es bei den höheren Schweregraden zu einer lang anhaltenden Darminkontinenz kommen oder es können sogenannte Darmfisteln entstehen.
  • Selten treten als Folge dauerhafte Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf.
  • In äußerst seltenen Fällen treten Infektionen oder Abzessbildungen auf, die gegebenenfalls operativ behandelt werden müssen.

Behandlung

Beim Dammriss 1. Grades erfolgt die Heilung meist ohne Komplikationen. Nur tiefere Risse müssen genäht werden, um das Gewebe zu schützen.

Ab einem Dammriss 3. Grades muss zuerst der Schließmuskel versorgt werden, erst dann wird die Darmschleimhaut genäht. Der Schließmuskel wird anschließend ebenfalls genäht.

Zudem ist es wichtig für eine geregelte Verdauung, eine weiche Ernährung für einen weichen Stuhlgang und eine gute Hygiene zu sorgen. In Absprache mit dem behandelnden Arzt kann es sinnvoll sein, einer Infektion und Entzündungen medikamentös vorzubeugen. Kurze Sitzbäder können die Heilung fördern. Elastische Ringe aus Sanitätshäusern bieten Entlastung beim Sitzen.

Vorbeugung

Eine gute Maßnahme zur Vorbeugung ist die Dammmassage während der Schwangerschaft, da diese das Gewebe lockert.
  • Warme Kompressen bei der Geburt können helfen, das Gewebe dehnbarer zu machen.
  • Spezielle Maßnahmen wie die Akupunktur können ebenfalls hilfreich sein.
  • Zur Verminderung der Reibung kann ein Geburtsgel verwendet werden.
  • Es empfiehlt sich außerdem eine Geburtsvorbereitungskurs.
  • Auch Wassergeburten sollen unterstützen, um einem Darmriss vorzubeugen.
  • Während ein Dammschnitt, durch den die Geburtsöffnung künstlich erweitert wird, früher häufig zur Vorbeugung angewandt wurde, ist diese Methode heute umstritten. In manchen Fällen kann er zur Vorbeugung erforderlich sein.
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