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Borreliose bei Kindern
Bild: mamiweb.de
Autoreninfo | Natalija Krenz |
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aktualisiert: 07.09.2016 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Erziehung |
Borreliose Erkrankung bei Kindern
Bei der sogenannten Borreliose Erkrankung geht ein Zeckenbiss voraus. Die Borreliose Bakterien trägt die infizierte
Zecke im Verdauungstrakt mit sich. Der Zeckenbiss ist kaum spürbar, da die Zecke beim Biss ein Sekret absondert, das gerinnungshemmende beziehungsweise schmerzstillende Substanzen in sich birgt. Dabei muss noch nicht von einer Borreliose Erkrankung ausgegangen werden. Erst wenn sich die Zecke vollgesaugt hat, gleiten Magensäfte der Zecke in die Stichwunde, welche die Borreliose Bakterien in sich tragen. Demzufolge kann die Borreliose Infektion erst nach der Blutmahlzeit der Zecke erfolgen. Darum ist es wichtig, dass die Zecke bereits vor dem Abschluss gefunden und sorgfältig entfernt wird.
Erkennen einer Borreliose Infektion
Wurde die Zecke aufgespürt und entfernt, so entsteht an der Einstichstelle meist eine kleine rötliche Schwellung, die von einem Juckreiz begleitet wird. Auf die Einstichstelle beim Kind sollte nun die nächsten Tage ein wesentliches Augenmerk gelegt werden. Um eine Infektion klar und deutlich erkennen zu können, wird mehrheitlich eine Veränderung der Einstichstelle sichtbar. Mehr als die Hälfte aller Zeckenbisse verändern sich, wenn Kinder oder auch Erwachsene von einer infizierten Zecke gebissen wurden. Dabei wird meist eine runde Stelle um die Einstichstelle sichtbar. Hat die Zecke das Kind infiziert, so nimmt die kreisrunde Rötung mit jedem Tag mehr zu und wird vom Durchmesser immer größer. Dabei wird allerdings kein Schmerz empfunden, sondern nur ein allgemeiner beißender Juckreiz.
Unterschiedliche Stadien der Borreliose Infektion
Die Borreliose Infektion ist in drei Stadien unterteilt. Im
1. Stadium wird das Kind von
- Fieber
- Kopfschmerzen
- übermäßiger Müdigkeit
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- geschwollenen Lymphknoten
- Schüben von Schüttelfrost
- sowie von Ausschlägen
geplagt.
Sind diese Anzeichen nach einigen Tagen eines Zeckenbisses zu beobachten, so sollte dringend ein Arzt zu Rate gezogen werden. Hierbei muss der Arzt feststellen, ob die Borreliose Bakterien das Nervensystem des Kindes befallen haben oder nicht. Sollte dies der Fall sein, so ist ein Aufenthalt im Krankenhaus unumgänglich.
Im
2. Stadium wird das Kind von Schmerzen geplagt, welche nur mit besonderen Schmerzmitteln eingedämmt werden können. Darüber hinaus werden Schmerzen im Bereich des Nackens erkennbar, welche sich als Hirnhautentzündungen äußern können. Des Weiteren können Sehstörungen und Schwindelattacken auftreten, die von einem erhöhten Pulsschlag begleitet werden können.
Das Krankheitsbild des 3. Stadiums kann erst nach Monaten beziehungsweise nach Jahren auftreten. In diesem Stadium bildet sich die Haut zurück, sodass diese von der Dicke her mit einem Zigarettenpapier vergleichbar ist.
- Muskelentzündungen
- Schmerzen des Knochengerüstes
- Gefäßverschlüsse
- imitierte Schlaganfälle oder
- Bandscheibenvorfälle
werden durch die Borreliose Bakterien ausgelöst, welche das Nervenzentrum befallen haben.
Ansteckungsgefahr von Borreliose durch einen Zeckenbiss
Nicht jede Zecke trägt die Bakterien der Borreliose in sich. Dies ist aber auch nach einer Begutachtung der Zecke nicht möglich und kann daher auch nicht erkannt werden. Deshalb sollte die Zecke nach Möglichkeit sofort nach dem Einstich entfernt werden. Damit die Zecke ordnungsgemäß entfernt werden kann, sollte eine Zeckenzange zur Hand genommen werden. Es ist dabei wichtig, dass die Zecke beim Entfernen nicht gequetscht wird, denn auch hierbei werden Magensäfte in den Einstich gepumpt. Maßnahmen, wie die Zecke mit Öl zu beträufeln, sollten nicht nachgeahmt werden, sondern die Zecke mit der Zeckenzange durch leichtes Drehen aus der Haut entfernt werden. Demzufolge sollte für mehrere Wochen der Einstich unter Beobachtung stehen.
Imfpung gegen Borreliose
Auch die sogenannte
Zeckenimpfung hilft nicht gegen die Infizierung von Borreliose Bakterien, da diese in unterschiedlicher Arten-Vielfalt vorkommen. Darum kann der Körper auch keine Abwehrkräfte gegen diese Bakterien erzeugen und eine weitere Infizierung der Borreliose-Bakterien ist immer möglich. Die Zeckenimpfung richtet sich daher nur zur Vorbeugung gegen eine Erkrankung an FSME.
Zeckenbissen entgegen wirken
Damit das Kind erst gar nicht von Zecken gebissen wird, sollten einige Vorkehrungen getroffen werden. Demzufolge sollten Kinder nicht in hohem Gras spielen. Zecken halten sich sehr gerne in hohem Gras sowie an Waldrändern und in der Nähe von Gebüschen auf. Damit das Kind nicht von einer Zecke gebissen wird, sollten lange Hosen sowie geschlossene Schuhe einen relativ großen Schutz bieten. Ist ein Picknick geplant, so wäre es sinnvoll, dass sich das Kind auf eine Decke setzt. Die Zecken suchen sich vorher auf der Haut eine geeignete Stelle, wo sie zustechen werden. Diese Zeit kann genutzt werden, um das Kind gründlich abzusuchen. Auch das Ausschütteln der Kleidung kann dabei sehr hilfreich sein, damit das Kind nicht von einer Zecke gebissen wird. Vor dem Schlafen gehen sollte das Kind nochmals gründlich am ganzen Körper abgesucht werden. Dabei sind weiche Hautstellen, wie beispielsweise Achselhöhlen oder Kniekehlen intensiv zu begutachten. Auf diese Weise kann einem Zeckenbiss beziehungsweise einer Borreliose Infektion bei Kindern sehr gut entgegen gewirkt werden.