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Autoreninfo | Sylvia Koppermann |
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aktualisiert: 25.03.2013 | Mehrfache Mutter u. Autorin |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Die Reinigung der Augen, ist immer sehr heikel. Mindestens ebenso empfindlich wie Nase und Ohren, kommt es bei falscher Säuberung schnell zu Reizungen oder Verletzungen.Doch welche Art von Pflege und Säuberung ist bei Babys Augen überhaupt nötig und wie wendet man sie an?Um zu verstehen, wie wichtig es ist, die Augen des Babys nur dann zu säubern, wenn es unbedingt nötig ist und warum dabei absolute Vorsicht zu walten hat, ist es von Vorteil, ein Wenig über den Aufbau des Auges zu wissen.
Das Auge
Einer unserer wichtigsten Sinne, ist die Sehkraft. Sie dient nicht nur der Erfassung all der schönen Eindrücke, sondern auch als warnender Sinn, vor drohenden Gefahren. Verlieren wir die Sehkraft, übernehmen andere Sinne, wie das Hören, Tasten und Riechen, durch stärkere Sensibilisierung ihrer Leistungen, ein wenig des Schutzes, den uns das Sehen geben soll. Trotzdem bedeutet der Verlust der Sehkraft immer eine Einschränkung, der sich der Blinde bestmöglich anpassen muss, um allein im alltäglichen Tagesablauf nicht unzähligen Gefahren ausgesetzt zu sein.
Um das empfindliche Sinnesorgan Auge zu schützen, verfügt es selbst über eine Reihe Schutzmechanismen. So dienen die Augenlider nicht allein, durch ihren Blinzelreflex dazu, das Auge mit Tränenflüssigkeit zu befeuchten, sie schließen sich auch automatisch und blitzschnell, wenn sich ihnen ein Fremdkörper nähert, um so die empfindliche Hornhaut wie mit einem Mantel zu überdecken. Weiterhin hilft die Tränenflüssigkeit, Fremdkörper aus dem Auge zu spülen. Wir werden hier nicht den Gesamtaufbau des Auges unter die Lupe nehmen. Für das benötigte Grundwissen zur Augenpflege, reicht es, zu wissen, dass die Hornhaut, fachlicher Begriff Cornea, die als Art Schutzschicht die äußere Augenhaut bildet, eine sehr empfindliche Struktur hat, die durch Tränenflüssigkeit feucht gehalten wird.
Babys Augen richtig säubern
Bei der Geburt des Babys, sind häufig die Tränenwege noch nicht vollständig eröffnet. Es kann im Schnitt bis zu drei Wochen dauern, bis Tränen ungehindert durch die Tränenwege abfließen können, um dauerhaft das Auge zu befeuchten oder beim Weinen als Tränen über die Wangen zu kullern. Getrocknete Tränenflüssigkeit, kann sich im und am Auge, als Verkrustung absetzen. Außerdem ist die Tränenflüssigkeit, die sich im Tränensack staut, ein idealer Nährboden, in dem sich Bakterien ansiedeln und zu Entzündungen führen können. Dies wiederum, führt zu weiteren Verkrustungen, die entfernt werden sollten. Auf keinem Fall sollte man die Verkrustungen mit Wattestäbchen oder Fingernägeln entfernen. Die Gefahr, dabei mit dem inneren Stiel des Wattestäbchens oder den Fingernägeln das
Auge zu verletzen, ist zu groß.
- Grundsätzlich reicht ein weiches nicht fusselndes Tuch, wie beispielsweise ein Kosmetiktuch. Angefeuchtet, weicht das Tuch zunächst die Verkrustungen auf, um sie dann wegwischen zu können. Dabei ist darauf zu achten, immer nach innen hin, zu Nase zu wischen, da dies der natürliche Ablaufweg des Auges ist. Als Flüssigkeit, mit der man das Tuch benetzt, reicht lauwarmes, zuvor abgekochtes Wasser oder Kamillentee.
- Bei bereits bestehenden Entzündungen, kann man auch, mit Absprache des Kinderarztes, der Flüssigkeit, die man zur Reinigung des Auges verwendet, Augentrost, eine Pflanzenart mit dem lateinischen Namen Euphrasia, hinzu geben. Zu beachten ist dabei jedoch, wie bei jeder anderen pflanzlichen Essenz, dass Lösungen und Tinkturen Alkohol enthalten. Daher darf die Essenz, Lösung oder Tinktur, auf keinen Fall unverdünnt angewendet werden, denn das kann zu sehr schmerzhaften Reizungen des Auges, bis hin zu regelrechten Verätzungen führen. Verwendet man also eine pflanzliche Lösung mit Alkohol als Zusatz für die Augenreinigung, sollte man max. 1-2 Tropfen der Lösung, auf ein Schnapsglas lauwarmes Wasser geben.
- Bereits feuchte Pflegetücher, wie man sie beispielsweise zur Säuberung des Windelbereichs benutzt, sind ebenfalls absolut ungeeignet. Sie sind oft parfümiert oder, um eine Verbreitung von Bakterien und Pilzen in den feuchten Tüchern zu verhindern, mit Substanzen versehen, die vor Verkeimung schützen soll. Auch Öltücher sind nicht zu empfehlen. Ihre ölig-fettige Beschichtung, kann sich auf das Auge legen und, was schlimmer ist, die Tränenwege verstopfen, so dass sich erst recht Verkrustungen und Entzündungen bilden können.
[SyKo]