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Baby- und Kinderhaut im Wasser

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Baby- und Kinderhaut im Wasser
Bild: fotolia.de - @Oksana Kuzmina

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 18.06.2014Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Die meisten Babys und Kleinkinder lieben es zu baden und im Wasser zu planschen.

Für Neugeborene ist das Gefühl, im Wasser bei Körpertemperatur zu liegen, sehr beruhigend, denn es erinnert sich an ihre Zeit im Bauch der Mutter, wo sie sich, im Fruchtwasser schwimmend, sicher und geborgen fühlten. Aber auch im zunehmenden Alter, wirkt Wasser auf viele Kinder anziehend, denn darin zu planschen, bereitet ihnen großes Vergnügen.

Das Bad aus hygienischen Zwecken

Neben den positiven Gefühlen, die Babys und Kleinkindern mit dem Bad verbinden, steht für Eltern vor allem der hygienische Aspekt im Vordergrund.Das Kind soll stets sauber sein, damit es gesund bleibt, denn Schmutz bringt Keime und Bakterien mit sich, die krank machen können. Im Prinzip ist das auch richtig, doch gilt es zu unterscheiden, von welcher Art der Schmutz ist. Ein Baby das sich noch nicht selbstständig fortbewegen kann, wird nicht oft mit starkem Schmutz in Berührung kommen. Der Po wird beim Wickeln gut mit Tüchern gereinigt, so dass Rückstände von Exkrementen entfernt werden. Greift das Baby nach etwas und macht sich die Hände schmutzig, reinigen Eltern, in der Regel, die Fingerchen auch umgehend. Babys können schwitzen, doch hält sich dies, beim gesunden Kind, meist in Grenzen.

So sind Babys eigentlich selten wirklich starken Verschmutzungen ausgesetzt. Dennoch hielt sich lange die Meinung, dass Babys am besten täglich gebadet werden sollten. Noch vor wenigen Jahrzehnten brachte man Eltern bereits in der Zeit des Wochenbetts, im Krankenhaus, bei, dass das Baby am Morgen gebadet werden müsse. Heute weiß man, das dies nicht wirklich gut für die zarte Babyhaut ist. Selbst nach der Geburt werden Neugeborene nur noch selten gleich gebadet, sondern möglichst mit einem feuchten Tuch sanft sauber gewischt. Dafür gibt es gute Gründe.

Warum werden Babys heute nicht mehr so häufig gebadet?

Die menschliche Haut ist ein Organ, dass sich in vielen Bereichen selbst zu schützen und zu pflegen weiß. So hat die Haut unzählige Talgdrüsen, in denen eine fetthaltige Substanz ein Gemisch aus Glykoproteinen, Cholesterin und Lipoproteinen gebildet wird. Dieses Keratingemisch hat die Aufgabe, die Haut mit Fett zu versorgen und sie so vorm Austrocknen zu schützen. Je trockener die Haut ist, je anfälliger wird sie. Nicht nur gegenüber Angriffen von Bakterien und Erregern gegenüber, sondern auch an Elastizität zu verlieren und damit leichter verwundbar zu werden.

Erwachsene kennen sicher das Problem, dass nach häufigem Händewaschen die Haut rau und rissig wird. Die natürliche Fettschicht der Haut, wird vom Wasser ausgespült, so dass die Haut sich nicht mehr ausreichend selbst pflegen und ihre Elastizität erhalten kann. Besonders für Babys und Kleinkinder, kann dies zum Problem werden, denn ihre noch nicht vollständig ausgereiften Hautschutzfunktionen, machen ihre Haut sensibler und empfindlicher. Neben der Eindämmung der Gefahr des Austrocknen der Babyhaut, wird das natürliche Hautfett benötigt, um den ph-Wert auf der Haut zu erhalten. Dieser spielt eine wichtige Rolle im Schutz der Haut gegen Pilze und Bakterien, denn der Säureschutzmantel auf der Hautoberfläche, wehrt diese Eindringlinge zum großen Teil ab und verhindert, dass sie in den Körper eindringen und Infektionen hervorrufen können.

Wie oft sollte ein Baby oder Kleinkind baden?

Um eben die zarte Kinderhaut nicht unnnötig zu belasten, wird Eltern von Babys geraten, ihre Kinder, zumindest in den ersten Lebensmonaten, nicht öfter als etwa einmal pro Woche zu baden. Dabei sollte möglichst darauf verzichtet werden, schäumende, parfümierte und Seifen enthaltende Badezusätze zu verwenden, denn die Inhaltsstoffe dieser Zusätze begünstigen ein Ausspülen der natürlichen Fettschicht und Veränderungen im Bereich des ph-Werts auf Babys Haut. Am besten verwendet man nur klares Wasser, ganz ohne Zusätze oder mit einem Schuss Muttermilch oder Sahne, die eine leicht rückfettende Wirkung auf die Haut haben.

Welche Waschlotion bzw. Shampoos sollte man nutzen?

Die Babyhaut waschen

Je älter das Baby wird, kann man auch pflegende Badezusätze verwenden. Diese sollten mild und Haut schonend sein. Schaumbäder haben meist einen größeren Anteil an Seife, trocknen also eher aus, als Cremebäder für Babys und Kleinkinder. Auch gibt es Cremebäder, die spezielle Wirkstoffe besitzen, wie beispielsweise Haut pflegende Öle oder Calendula. Die Zusätze sollten grundsätzlich sparsam angewendet werden.

Um die Haut nicht zu stark zu belasten ist es generell ratsam feuchtigkeits-spendende d.h. fettende Produkte zu verwenden. Derartige Produkte beinhalten oftmals natürliche Öle, wie Mandel- oder Sesamöl und Inhaltsstoffe der Calendula, die hierbei zusätzlich hautberuhigend wirkt.

Das Bad sollte nicht länger als wenige Minuten andauern.

Die Haare waschen

Da die Babyhaare noch sehr weich und fein sind, ist zum Reinigen eigentlich keine Waschsubstanz notwendig. Erst wenn die Haare des Babys dichter geworden sind, sollte ein Shampoo verwendet werden. Generell sollte Shampoos ohne Tensiden oder Duftstoffen der Vorzug gegeben werden, da diese in der Regel hautfreundlicher sind und damit eine Reizung der empfindlichen Kopfhaut des Kindes vermieden werden kann.

Gut abtrocknen nach dem Baden

Ob nun nach dem Bad, Babyschwimmen oder dem vergnügten Planschen im Schwimmbecken, sollte die Haut des Kindes gründlich abgetrocknet werden. Dabei ist ein sanftes Tupfen oder massierende Bewegung ebenfalls Haut schonender,als das Baby mit dem Handtuch abzurubbeln. Auch wenn das Bad nicht lang war und möglicherweise rückfettende Zusatzstoffe dem Wasser zugegeben wurden, sollte die Babyhaut nach dem Abtrocknen unbedingt mit einer Parfüm- und Konservierungsstoff-freien Creme oder Lotion eingecremt werden. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Creme speziell für die Haut des Babys entwickelt wurde.

[SyKo]

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