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Augen: Wichtig und gefährdet
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Autoreninfo | Mag. Birgit Schulz |
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aktualisiert: 05.04.2011 | Online Redakteurin |
Gesundheit und Homöopathie |
Das menschliche Auge ist eines der wichtigsten Sinnesorgane zur Wahrnehmung der Umwelt. Leider können unsere Augen durch Unfälle auch leicht verletzt und die Sehkraft dabei eingeschränkt oder gar zerstört werden.Vor allem Kinder sind gefährdet, sich beim Spielen mit spitzen Gegenständen oder ätzenden Substanzen schwere Augenverletzungen zuzufügen. Diese können dann schlimmstenfalls lebenslange Schäden zur Folge haben. Umso wichtiger ist es, dass Du im Notfall weißt, wie Du mit einer Augenverletzung umgehen musst.
Fremdkörper im Auge
Auch der kleinste Fremdkörper im Auge verursacht Schmerzen, Rötungen, starken Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit. Kleinere Partikel wie ein Staubkorn oder eine Fliege versucht das Auge, im Rahmen seiner eigenen Schutzfunktionen zunächst selbst zu beseitigen. Durch verstärktes Blinzeln und eine erhöhte Produktion von Tränenflüssigkeit gelingt es ihm häufig von ganz allein, den Fremdkörper auszuspülen. Heftiges Reiben kann da die Beschwerden eher verschlimmern.
Fremkörper in Richtung inneren Augenwinkel verschieben
Sitzt ein sichtbarer Partikel im Auge des Kindes, solltest Du es daher vom Reiben abhalten und stattdessen versuchen, diesen mit einem sauberen Taschentuch vorsichtig in Richtung des inneren Augenwinkels zu wischen oder zu tupfen. Sowohl das Unter- als auch das Oberlid des Auges kann man hierzu vorsichtig nach unten beziehungsweise nach oben ziehen. Wird das Oberlid leicht angehoben, sollte das Kind nach oben sehen. Ein weitere Möglichkeit ist, das Kind beide Augen schließen zu lassen und über das nicht betroffene Auge in Richtung Nase zu wischen. Mit etwas Glück wandert der Fremdkörper im anderen Auge hierbei ebenfalls in Richtung Nase, ohne dass man dieses Auge weiter reizen muss. Gelingt es nicht, den Fremdkörper auf sanfte Art zu entfernen, muss das Kind unbedingt zum Augenarzt – auch wenn es sich nur um ein Sandkorn handeln sollte!
In diesen Fällen einen Augenarzt aufsuchen
Vor allem bei unsichtbaren oder weniger harmlosen Fremdkörpern wie Steinchen oder Glas- und Metallsplittern muss das Kind immer so schnell wie möglich zum Augenarzt oder gegebenenfalls der Rettungsdienst alarmiert werden. Um das Kind in der Zwischenzeit vom Berühren oder Reiben der Augen abzuhalten und zusätzliche Reizungen durch Lichteinfall und Augenbewegungen zu verhindern, ist es wichtig, beide Augen (auch wenn nur eines betroffen ist!) mit je einer sterilen Kompresse abzudecken. Diese sollten mit einem Verband oder einem Dreieckstuch fixiert werden.
Was tun bei Verätzungen?
Ammoniakhaltige Haushaltsreiniger, kalkhaltige Blumendünger und andere Substanzen, die wir täglich verwenden, können bei Augenkontakt schwere Verätzungen hervorrufen. Um bleibende Schäden möglichst zu verhindern, muss daher schnell gehandelt werden. Bis der Rettungsdienst vor Ort ist, solltest Du nach Möglichkeit versuchen, das betroffene Auge mit klarem Wasser auszuspülen. Gieße dabei das Wasser aus einem Abstand von etwa zehn Zentimetern ins Auge und spüle dieses vom inneren in Richtung des äußeren Augenwinkels aus. Ist das andere Auge nicht betroffen, muss es abgedeckt werden, damit es nicht ebenfalls mit der Substanz in Berührung kommt. Spüle das Auge am besten bis zum Eintreffen des Notarztes. Sollte dieser nach 20 Minuten nicht vor Ort sein, schließe die Augen des Kindes und decke sie mit einem feuchten Tuch ab.
Schwere Augenverletzung durch schafen Gegenstand
Steckt ein scharfer oder spitzer Gegenstand zum Beispiel ein Messer oder ein Schaschlikspieß im Auge des Kindes, muss sofort der Notarzt gerufen werden. Versuche nicht, den Gegenstand selbst zu entfernen, da dies noch schlimmere Gewebsverletzungen oder Blutungen verursachen kann. Beruhige das Kind und halte es davon ab, die Verletzung oder den Gegenstand zu berühren. Decke das Auge um den Fremdkörper herum mit sterilen Binden ab und sorge dafür, dass Dein Kind so schnell wie möglich ärztlich versorgt wird.
Allgemein gilt: Um Augenverletzungen mit schweren Folgen zu verhindern, sollten Kinder niemals mit scharfen Gegenständen hantieren. Entsprechende Werkzeuge müssen immer kindersicher verstaut werden. Dartpfeile und andere Spielsachen mit scharfen Spitzen sind für Kinder unter 12 Jahren absolut ungeeignet. Haushaltsreiniger und gefährliche Substanzen sollten immer in abschließbaren Schränken aufbewahrt werden. Auch die an vielen Putzmitteln angebrachten Kindersicherungsverschlüsse sind alleine kein zuverlässiger Schutz für Kinder.
[BS]