Schwangerschaftsbeschwerden
Übelkeit
Früher behauptete man, die
Übelkeit in der Schwangerschaft rühre von einer unbewussten Ablehnung der Mutter, gegen ihr Kind. Man sprach der Schwangeren somit also eine Schuld an ihrem Zustand zu und versicherte, wenn sie sich innerlich mit der Schwangerschaft abgefunden habe, ließe auch die Übelkeit nach.
Den Zusammenhang zwischen dem erhöhten hCG, das zwischen der 8.-10. SSW am höchsten nachzuweisen ist, kannte man derzeit noch nicht.
Tipps gegen die Übelkeit
Auch wenn wir heute wissen, dass die Frau keine Mitschuld an der Übelkeit trägt, gibt es doch ein paar Tipps, die das Erbrechen zumindest vermindern können.
- Deponiere Dir am beste nahe Deines Bettes, möglicherweise auf dem Nachttisch, ein paar Kekse oder ein belegtes Brot, das Du am Vorabend dort hinlegst. Noch bevor Du aufstehst, also noch im Bett liegend, iss langsam davon und warte dann noch einen Moment, bevor Du aus dem Bett steigst. Auch solltest Du den Tag nicht allzu schwungvoll, sondern eher langsamer beginnen, damit Dein Kreislauf geschont wird.
- Trinke bevorzugt stille Getränke, mit wenig oder gar keiner Kohlensäure. Tees, auch gesüßte, helfe da bereits kleine Wunder. Besonders dem Ingwertee wird nachgesagt, dass er besonders gut bei Übelkeit vorbeugen soll.
- Dein Magen sollte immer wieder kleinere und leichte Mahlzeiten bekommen. Obst, Gemüse oder einen Joghurt, eben etwas, was Du als Zwischenmahlzeit genießen magst, ohne den Magen zu sehr zu belasten.
- Mache längere und gemütliche Spaziergänge und versuche Stress, Hektik und andere Faktoren, die psychisch gesehen, auf den Magen gehen, so gut es geht zu vermeiden.
- Manche Düfte, wie Grapefruit, Zitrone oder Limette, sollen ebenfalls sehr gut gegen Übelkeit helfen.
Helfen alle diese Tipps nicht und die Übelkeit geht soweit, dass Du bereits stark an Gewicht verlierst, suche unbedingt Deinen Arzt auf. Es gibt einige Medikamente, die er Dir empfehlen kann, die der Übelkeit entgegenwirken und, nur vorübergehend eingenommen, Deinem Kind nicht schaden.
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Müdigkeit
Vor allem Müdigkeit kann Dir jetzt oft zu schaffen machen. Sie wird ausgelöst durch das Gelbkörperhormon Progesteron, welches sich beruhigend auf Deinen Körper auswirkt. In den kommenden Monaten, wird Dein Körper sehr sparsam mit seinen Kräften haushalten müssen. Eben darum ist es wichtig, dass Du so oft es geht ausruhst.
Spannungsgefühl
Wahrscheinlich hat sich das Spannungsgefühl in Deinen Brüsten zeitweise verstärkt und es scheint, als schwellen die Brüste an. Das hängt, wie im vorangehenden Artikel zur 6. SSW, vor allem damit zusammen, dass Deine Brüste sich weiterhin darauf vorbereiten, nach der Geburt Dein Baby mit Milch versorgen zu können.
Schmerzen im Unterleib
Eventuell empfindest Du immer wieder eine Art stechenden oder an Muskelkater erinnernden Schmerz, der sich in Deinem Unterleib, seitlich zur Leiste oder Hüfte zieht. Die ist wahrscheinlich der Dehnungsschmerz der Mutterbänder. Das breite Gebärmutterband, "Ligamentum latum uteri", ist eine Verdickung des Bindegewebes am Bauchfell und stützt Deine Gebärmutter in der Bauchhöhle. Es liegt fest an der Rückseite Deiner Gebärmutter und hält diese seitlich mit dem Becken verbunden. Je mehr Deine Gebärmutter nun wächst, je mehr muss sich das Gebärmutterband dehnen und das verursacht diesen unangenehmen Schmerz, der eben wie ein Muskelkater oder Menstruationsschmerzen wirkt.
Versuche, wenn es weh tut, in eine bequeme Position zu gehen, Dich eventuell auch hinzulegen und eine Wärmflasche auf den Bauch zu legen. Meist hilft das recht gut, den Schmerz abzuschwächen.
Vorbeugend kannst Du auch den Bauch etwas stützen, ohne ihn einzuengen. Selbst dann, wenn er noch nicht wirklich gerundet und als Babybauch zu erkennen ist. Ein Bauchtuch oder stützende Umstandshosen, können da bereits wahre Wunder wirken.
Tritt der Schmerz jedoch regelmäßig und wellenartig auf, steigert sich und fällt dann nach etwa einer Minute wieder ab, kontaktiere bitte Deinen Arzt oder Hebamme, um ausschließen zu lassen, dass Du Wehen haben könntest.
Vorwehen
Leichte Wehen, die so genannten Vorwehen oder auch
Braxton-Hicks-Kontraktionen, sind völlig normal, die gesamte Schwangerschaft hindurch. Dein Körper bereitet sich mit ihnen bereits auf die spätere Geburt vor. Jedoch sind diese Vorwehen in der Regel nur leicht, unregelmäßig und verursachen keine weiteren Beschwerden.
Betreuung in der Schwangerschaft
Wusstest Du, dass Du das Recht hast, in der Schwangerschaft auch durch eine Hebamme Deines Vertrauens, statt ausschließlich Deinem Frauenarzt betreut zu werden?
Betreuung durch den Frauenarzt
Viele Frauen entscheiden sich immer häufiger, sich zumindest nur noch teilweise, über ihren Frauenarzt betreuen zu lassen, weil sie die immer etwas hektische Atmosphäre der Arztpraxis und die kurzen Momente einer schnellen Beratung, die zwar ausführlich sein kann, die Schwangere jedoch durch die wenige Zeit für umfangreichere Gespräche, einfach überfordert, nicht schätzen.
Klarer Vorteil einer Schwangerschaftsbetreuung durch den Frauenarzt, liegt in der medizinischen Versorgung und den Diagnosemöglichkeiten, in der Früherkennung.
Betreuung durch die Hebamme
Eine Hebamme hat kein Ultraschallgerät, dafür jedoch meist mehr Zeit für den individuellen Termin. Während der Arzt sogar verpflichtet ist, die werdenden Mutter, schon beim kleinsten Verdacht über alle Risiken und Möglichkeiten aufzuklären, appelliert die Hebamme meist, solange alles planmäßig verläuft, an den gesunden Menschenverstand und vermeidet Panikmache, wo es nichts gibt, was Angst rechtfertigen würde.
Keine Hebamme würde unnötige Risiken eingehen. Aber sie beschwört sie auch nicht herauf und ist die Erste, die, wenn sich Probleme abzeichnen, die werdenden Eltern an die Hand nimmt und mit Ihnen das weitere Vorgehen bespricht.
Oft arbeiten Frauenarztpraxen und Hebammen Hand in Hand. Diese Praxen sind darin bestrebt, der Schwangeren nicht das Gefühl zu geben, ihre Selbstbestimmung an der Garderobe abzugeben, sondern die Frauen zu bestärken, im vertretbaren Rahmen, für sich und ihre Schwangerschaft, besonders ihrem Kind, einzutreten.
Frauenarzt und Hebamme zusammen
Möchtest Du auch eine Betreuung, die zumindest teilweise von der Hebamme durchgeführt wird und nur für die wirklich notwendigen medizinischen Untersuchungen, durch den Frauenarzt weitergeführt wird, frage in der Frauenarztpraxis nach, wie sie einer Zusammenarbeit mit der Hebamme gegenüberstehen. Lehnt man dies ab, hast Du das Recht, Dich in einer anderen Frauenarztpraxis weiter betreuen zu lassen, die gern mit einer Hebamme zusammenarbeitet.
Hierbei kannst Du auch Deine Hebamme selbst fragen, ob sie Dir Frauenarztpraxen nennen kann, die eben mit Hebammen zusammenarbeiten.
Lesetipp: Warum es gut ist - bereits in der Frühschwangerschaft - eine Hebamme zu haben:
Ultraschalluntersuchungen
Einer der wohl am häufigsten genannten Gründe, keine Schwangerschaftsvorsorgen durch eine Hebamme machen zu lassen, ist das fehlende Ultraschall. In der Schwangerschaft sind drei
Ultraschalluntersuchungen vorgesehen, die rein der medizinischen Früherkennung gelten. Jedoch wenden viele Frauenärzte diese Diagnosemöglichkeit wesentlich häufiger an.
Für die werdenden Eltern ist es ein schönes Erlebnis, ihr Baby dann auf dem Monitor sehen zu können. Allerdings ist eben diese Untersuchungsmethode für das Kind selbst, gar nicht so schön. Die Schallwellen haben die Lautstärke eines Hochgeschwindigkeitszuges, was vom Baby als sehr unangenehm empfunden wird. Daher sollte man, dem Kind zu Liebe, Ultraschalluntersuchungen tatsächlich nur nach Notwendigkeit und Abwägen des Nutzen durchführen lassen. Eben, um medizinisch abklären zu lassen, ob alles in Ordnung ist, aber nicht, um "Babykino" gucken zu können.
[SyKo]