Autoreninfo | Sylvia Koppermann | |
aktualisiert: 01.08.2021 | Mehrfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
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Das Gewicht und die Größe können variieren, ohne dass du besorgt sein müsstest. Wichtig ist, dass Dein Kind gleichmäßig wächst, also nicht plötzlich weniger, als bisher oder wesentlich mehr. Beides könnten Anzeichen für Komplikationen sein und müssen dann unbedingt abgeklärt werden, ob Dein Baby noch ausreichend in Deinem Bauch versorgt wird oder Du eventuell erkrankt bist, was sich auch auf Dein Baby überträgt, indem es zu sehr wächst und zunimmt.Körperlich benötigt das Baby nun sehr viel zusätzliches Kalzium. Dieses bekommt es aus Deinem Körper, der dem Kind so viel davon zuführt, wie ihm möglich ist und vom Baby gebraucht wird. Reichen Deine Reserven nicht aus, holt Dein Körper sogar Kalzium aus Deinen Knochen. Es kann also passieren, dass Du selbst einen Kalziummangel entwickelst. Daher ist es jetzt besonders wichtig, dass Du mehr Kalzium zu Dir nimmst. Trinke zusätzlich jeden Tag ein weiteres Glas Milch, iss einen Joghurt mehr oder ein Käsebrot, denn besonders in Milch und Milchprodukten, befindet sich viel Kalzium. Ist Dein Körper gut mit allen Vitaminen und Mineralstoffen ausgestattet, dann ist es auch Dein Kind, sofern die Plazenta es noch gut versorgt.
Dabei handelt es sich um eine mehr als sonst übliche Erweiterung der Beckensymphyse.
Das Schambein ist die Stelle, an der Deine beiden Beckenknochen aufeinander treffen und in der Mitte eine Fuge haben. Es fühlt sich an, wie ein einzelner Knochen, besteht aber aus den beiden Ausläufern Deines Beckens. Du kannst das Schambein unterhalb Deines Bauches ertasten, wo die Schambehaarung ist. In der Schwangerschaft bildet dein Körper das Hormon Relaxin. Es bewirkt, unter Anderem, dass sich Dein Bindegewebe und die Bänder besser dehnen lassen. Das ist besonders wichtig, um Dein Kind optimal wachsen zu lassen. Aber auch zur Geburt müssen Bänder und Gewebe dehnbar sein, damit Dein Baby den Geburtskanal passieren kann.Die Beckensymphyse ist normalerweise durch Bänder und Knorpel verbunden. Das Relaxin lockert nun diese, um den Spalt zwischen den Beckenknochen um etwa 3 Millimeter zu erweitern und so das Becken selbst beweglicher zu machen.
Eine Symphysenlockerung kann durch Ultraschall oder ein Röntgenbild festgestellt werden.
Letzteres wird aber nur gemacht, wenn keine andere Verfahren eine Diagnose zulassen, denn die Belastung für das Kind, durch das Röntgen, sollte möglichst vermieden werden.Wurde die Symphysenlockerung festgestellt, gibt es weitestgehend keine heilende Therapie.
Normalerweise heilt die Symphysenlockerung innerhalb von sechs Monaten, nach der Geburt, von allein aus. Sind Deine Schmerzen und daraus Beeinträchtigungen, jedoch so groß, dass Du in Deinem Alltag und Deiner Lebensqualität stark eingeschränkt bist, können Deine Hebamme oder Dein Frauenarzt Dir zum Tragen einer speziellen Stützhose raten, die den Druck etwas vom Becken nimmt.Auch Medikamente gegen die Schmerzen sind, unter Umständen, hilfreich. Diese müssen jedoch unbedingt von einem Arzt verschrieben werden, da dieser nur bestimmte Medikamente, die Deinem Baby nicht schaden, verordnen kann.
Das Abgehen des Schleimpfropf, ob nun ganz oder teilweise, nennt man umgangssprachlich 'zeichnen'. Man meint also, dass das Kind zeichnet und somit ankündigt, dass es bis zur Geburt nicht mehr allzu lange dauert. Auch wenn dieses Zeichnen ein deutlicher Hinweis ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass das Baby nun auch bald auf die Welt kommt. Aber es kann ein Indiz sein. Daher wende Dich, wenn Du blutigen Ausfluss oder Schmierblutungen hast, umgehend an Deine Hebamme oder Deinen Frauenarzt, damit schnellstens abgeklärt werden kann, ob sich die Geburt vorzeitig ankündigt oder gar eine andere Ursache hinter dem Ausfluss steckt. Das könnte beispielsweise auch eine Infektion sein, die, wenn der Muttermund sich bereits öffnet, leichter bis zum Baby vordringen kann.
Ja, es ist leider eine Entwicklung in unserer Gesellschaft zu verzeichnen, die das Ansehen der Hebammen erheblich und völlig ungerechtfertigt reduziert. Meist sieht man die Hebamme nur als eine Art Hilfskraft der Frauenärzte an und ist sich gar nicht bewusst, welchem Irrtum man dabei unterliegt. In Deutschland ist es tatsächlich so, dass eine Hebamme eine Geburt ganz ohne Anwesenheit eines Arztes begleiten darf. Im umgekehrten Fall muss jedoch ein Arzt, begleitet er eine Geburt, die Hebamme hinzuziehen. Nur in absoluten Notfällen, wenn ein Baby plötzlich auf die Welt drängt und keine Hebamme schnell genug vor Ort sein kann, darf der Arzt dem Baby auch allein auf die Welt helfen.
Das zeigt doch einmal ganz deutlich, welche Eigenständigkeit und Bedeutung Hebammen für die Geburt haben, oder?Ärzte hatten bei einer Geburt überhaupt nichts zu suchen. Warum sollten sie auch? Sie kümmerten sich um kranke Menschen, bekämpften Krankheiten und dazu zählt eine Schwangerschaft nun einmal nicht.
Viele Menschen argumentieren, dass Geburten erst sicherer sind, seit diese überwiegend in Kliniken und unter ärztlicher Oberaufsicht stattfinden. So ganz korrekt ist das nicht, denn dass die Sterblichkeitsquote von Müttern und Kindern zurückging, hat eher etwas damit zu tun, dass sich die Hygieneverhältnisse deutlich, im Vergleich zu früher, verbessert haben und schwangere Frauen heute eine weit bessere körperliche und gesundheitliche Konstitution besitzen, als Frauen in früheren Jahrhunderten. Vergessen wird nämlich häufig auch, dass die Sterblichkeit von Patienten insgesamt, also vor allem auch unter Behandlungen von Ärzten, sehr hoch war, weil zum Einen viele Kenntnisse, die wir heute besitzen, fehlten, zum Anderen einige sehr fragwürdige Behandlungsmethoden mehr Schaden als Nutzen brachtenViele Hebammen müssen, um ihren Beruf ausüben zu können, heute gezwungenermaßen eine Anstellung über eine Klinik anstreben. Das ist nicht begründet, weil der Bedarf an freiberuflichen Hebammen fehlt, sondern weil ihnen die Möglichkeiten genommen werden, gesetzliche Voraussetzungen zu erfüllen, ohne die sie ihren Beruf eben nicht freiberuflich ausüben dürfen.
Wie auch jeder Arzt, muss die Hebamme eine Haftpflichtversicherung besitzen, die, sollte es zu einem Schadensfall kommen, die Patienten absichert und sie nicht auf unverschuldeten Kosten sitzen lässt, die durch mögliche Fehler der Hebamme entstanden sind. Das hat der Gesetzgeber für den Fall der Fälle geregelt und sichert damit die Patienten im Vorfeld ab.Nun wurden jedoch, in den letzten Jahren, die Versicherungsbeiträge für die Haftpflichtversicherungen der Hebammen, immer wieder erhöht und viele Versicherungen stellten ihr Angebot für eben diese spezielle Haftpflichtversicherung ein. Nicht, weil sich die Zahl der Schadensfälle erhöht hat, sondern weil bei den zu regulierenden Schadensfällen auch die Auszahlungssummen gegenüber den Geschädigten gestiegen sind.
Eine Versicherungsgesellschaft ist nicht gemeinnützig. Sie verdient mit an den Versicherungen. Ein riesiger Verwaltungsapparat muss aus den Einnahmen der Versicherungen finanziert werden. Reichen der Versicherungsgesellschaft die Überschüsse aus den Einnahmen und Ausgaben einer Versicherungsart nicht aus, dann erhöht sie die Beiträge oder stellt das Angebot zu dieser Versicherung ein, weil es eben nicht mehr lukrativ genug ist, das Angebot aufrecht zu erhalten.
Aus dieser Entwicklung entstand nun die eigentliche Not, in der sich freiberufliche Hebammen in Deutschland derzeit befinden.Heute sind also die deutschen Hebammen gezwungen, eine Anstellung in einer Klinik anzustreben, um über die Klinik haftpflichtversichert zu werden. Das schränkt jedoch ihr Tätigkeitsfeld ein, denn sie sind an die Festlegungen der Klinik gebunden. Diese sehen jedoch, keine Effektivität, ihre Hebammen in eine komplette Schwangerschaftsbetreuung gehen zu lassen und ihnen zu ermöglichen, die von ihnen betreuten Schwangeren auch bei der Hebamme ihres Vertrauens entbinden zu lassen. Hebammen in Kliniken sind zumeist an Schichtpläne und feste Arbeitszeiten gebunden, die ihnen die Individuelle Ausübung ihres Berufs, nicht mehr gestattet.
Nach den Erhöhungen der Versicherungsbeiträgen, in den letzten Jahren, waren bereits unzählige Hebammen gezwungen, ihren Beruf aufzugeben, weil sie sich die Versicherungsbeiträge schlichtweg nicht mehr leisten konnten. Sie hätten wie am Fließband arbeiten müssen, was zu Lasten der individuellen Betreuung gegangen wäre, um zunächst ihre Unkosten einzuarbeiten und dann noch etwas Einkommen zum Leben zu erwirtschaften. Die wenigen freiberuflichen Hebammen, die es sich leisten konnten, nach den Erhöhungen ihren Beruf noch auszuüben, stehen nun also vor dem Aus, da es keine Angebote mehr für eine berufsbezogene Haftpflichtversicherung gibt.
Eine Hebamme wirst Du dann wahrscheinlich nur noch danach zugewiesen bekommen, wie gerade die Einteilung im Schichtplan der Geburtsklinik es festlegt. Du wirst also nicht mehr die kompetente und vertraute Frau an Deiner Seite haben können, die Dir in der Schwangerschaft zur freundschaftlichen Beraterin und Betreuung wurde.
Es sollte daher selbstverständlich sein, dass wir alle, die wir Eltern sind oder es irgendwann einmal werden wollen, uns dafür einsetzen, dass den freiberuflichen Hebammen die Grundvoraussetzungen für ihren Beruf nicht genommen werden. Damit helfen wir nicht nur einem der ältesten und wichtigsten Berufsständen der Menschheit, sondern vor allem uns selbst, denn die Hebammenbegleitung, mit der Hebamme unseres Vertrauens, ist unersetzbar. Wir sind keine Laufkundschaft in Kliniken, wir sind Menschen. Schwangerschaft und Geburt, sind keine Krankheiten und wir fordern das Recht, dass uns unsere freiberuflichen Hebammen auch in Zukunft individuell betreuen und unterstützen dürfen.Viele Schwangere sind genervt, wenn jemand im Umfeld eine Stimmung mit „Da toben wohl gerade Deine Hormone“ kommentiert. Sie fühlen sich nicht ernst genommen, denn sie fühlen ja genau das, was sie zum Ausdruck bringen. Und doch haben die Anderen nicht ganz Unrecht. Die Hormone schüren die starken Stimmungsschwankungen und verstärken die Emotionen.
Setze Dich also nicht unter Druck oder zweifle an Deiner Psyche. Habe auch keine Angst, dass Du nun, für den Rest Deines Lebens so bleiben wirst.
Aber das Oxytocin besitzt darüber hinaus noch andere Fähigkeiten. Man nennt es umgangssprachlich auch das "Beziehungs-" oder "Kuschelhormon", denn es bildet verstärkt, je intensiver wir körperlichen Kontakt zu einem uns lieben Menschen suchen.
Ausgiebiges Kuscheln mit dem Partner, weckt in uns beispielsweise Gedanken und Gefühle, nur noch bei diesem Menschen bleiben zu wollen, mit ihm glücklich zu sein und schürt auch die Angst, ihn zu verlieren. Daran erkennen wir, dass unser Körper, durch das ausgiebige Schmusen angeregt, mehr Oxytocin bilden. Man sagt daher auch, dass Oxytocin die Treue fördert, denn je mehr Oxytocin sich durch das Kuscheln bildet, um so sicherer sind wir, nur diesen und keinen anderen Partner mehr zu wollen.In der Schwangerschaft fördert das Oxytocin also auch Deine Bindung zum ungeborenen Baby. All Deine Liebe erwacht und damit auch die Angst, ob es dem Kind gut geht und Du es schaffen wirst, eine gute Mutter zu sein, die doch nur das Beste für ihr Baby will. Und mit diesen Gedanken kommen natürlich auch Selbstzweifel. Würden jetzt nicht zusätzlich Deine Hormone Achterbahn fahren, hättest Du sicher Gedanken wie "Hey, mein Baby ist noch gar nicht geboren, was mache ich mir jetzt für Sorgen? Alles wird sich fügen, denn ich liebe mein Kind und werde alles tun, damit es ihm gut geht." und die Grübeleien verdrängen. Aber das ist eben momentan nicht so einfach für Dich.
Natürlich ist es toll, wenn Du erfahrene Mütter kennst, aber sie können manchmal auch ein Fluch sein, statt eines Segens, wenn sie Dir immer wieder das Gefühl geben, nicht gut genug zu sein. Alles wissen sie besser, belächeln Dich milde oder machen Dir mit Warnungen Angst.
Stelle Dir selbst einmal die frage, ob diese Frauen, die Dich beraten, bei denen Du Dich aber eben eher fühlst, als seist Du keine gute Mutter, mit all ihrem Wissen auf die Welt kamen. Nein, so wurden sie nicht geboren. Auch sie mussten in ihre Mutterrolle hinein finden, lernen und Erfahrungen machen. Und sei Dir versichert, auch diese Frauen haben Fehler gemacht, aus denen sie lernten, was sie zukünftig anders machen sollten. Eltern müssen nicht perfekt sein und erst recht nicht alles wissen. Das erwartet kein Kind, warum also erwarten wir es von uns? Natürlich haben alle frisch gebackenen Eltern Fragen. Die haben aber auch erfahrene Eltern, denn kein Kind ist gleich. In den 34 Wochen dieser Schwangerschaft hast Du Dich in vielen Punkten vorbereitet, Dich informiert und Dein Leben der Mutterrolle angepasst. Das alles sollte Dir doch zeigen, dass Du keine schlechte Mutter bist. Vertraue Deiner Liebe, den Instinkten und erlaube Dir, nicht immer perfekt sein zu müssen. Je weniger Druck Du Dir selbst machst, je gelassener wirst Du Deine künftigen Aufgaben meistern. Vertraue Dir.Bitte verabschiede Dich jetzt erst einmal davon, allzu großen Perfektionismus von Dir zu erwarten. Du bist schwanger. Dein Körper braucht sehr viel Kraft und Energie, um es Deinem Baby gut gehen zu lassen.
Infos zu den Schwangerschaftwochen rund um die 34. Woche.
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