Autoreninfo | Sylvia Koppermann | |
aktualisiert: 01.08.2021 | Mehrfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Übersicht » Schwangerschaftswochen
Immer wahrscheinlicher ist es, nun ab der 33. Schwangerschaftswoche, dass dein Kind nun seine Geburtsposition, mit dem Kopf nach unten, Richtung Deines Beckens, eingenommen hat. Wenn nicht, ist das allerdings noch kein Grund zur Besorgnis. Bis zur 36. SSW hat Dein Kind noch genug Platz, um sich zu drehen und auch darüber hinaus, drehen sich noch etwa 5% der Kinder.Besonders für die Geburt ist es wichtig, dass der Schädelknochen Deines Babys formbar bleibt, denn der Kopf muss sich der Anatomie deines Beckens und dem Verlauf des Geburtsweges anpassen, um hindurch kommen zu können. Wäre der Schädelknochen bereits fest verwachsen und ausgehärtet, würde er sich unter der Geburt nicht anpassen und es könnte zu Komplikationen kommen, da der kindliche Kopf dann nicht das Becken und den Geburtskanal passieren kann. Somit ist es also sinnvoll, dass der kindliche Schädelknochen formbar bleibt.
Aus diesem Grund bekommen Menschen den hilflosesten Nachwuchs, in der gesamten Tierwelt. Keine andere Spezies gebiert ähnlich unreife Jungen, die so lange ausschließlich auf die Versorgung der Eltern angewiesen sind. Problematisch ist dies allerdings nicht. Der Mensch besitzt keine natürlichen Feinde und hat seine Lebensgewohnheiten so angepasst, dass er nicht allzu sehr von Jahreszeiten und Klimaverhältnissen abhängig ist.
Diese Erklärungen mögen sich für Dich vielleicht etwas befremdlich anhören, da sie uns Menschen direkt mit der übrigen Tierwelt vergleichen. Das liegt daran, weil wir oft vergessen, dass wir eigentlich Säugetiere, wenn auch in vielen Fähigkeiten weiter entwickelt, als andere, sind.Bitte besprich jedoch, bevor Du diese Übungen machst, mit Deiner Hebamme, ob sie diese Bewegungen für sinnvoll hält oder Dir abrät, weil möglicherweise anatomische Besonderheiten, wie eine Symphysenlockerung, die Ausführung nicht empfehlen lässt. Wahrscheinlich wird sie Dir zudem auch noch weitere Tipps geben können, wie Du die schmerzhaften Haltungen entlasten kannst.
Wieder wird Dein Blutdruck und Gewicht gemessen. Beides kann Anhaltspunkte zu Erkrankungen geben, die schwangerschaftsbedingt sind und mögliche Risiken für Dein Baby bergen.
Auch Dein Urin wird untersucht. Befindet sich in ihm eine erhöhte Menge an Eiweiß, Blut, Zucker oder Bakterien, weißt dies ebenfalls auf Erkrankungen hin.Enthält Dein Urin beispielsweise eine höhere Menge Blut, wird man Dich auf eine Infektion der Harnwege, Blase oder Nieren untersuchen. Zeigt sich eine solche Infektion an, verabreicht man Dir Medikamente, die die Erkrankung eliminieren, so dass Dein Baby nicht davon gefährdet wird.
Im großen Blutbild wird, über ein Labor, nochmals ein Röteln-HAH-Test durchgeführt, wenn bei der vorangegangenen Blutuntersuchung ein Titer von unter 1:16 festgestellt wurde. Auf diese Weise soll ermittelt werden, ob Du noch genug Immunabwehr gegen das Rötelnvirus besitzt oder eventuell sogar eine Infektion damit vorliegt. Eine Rötelninfektion in der Schwangerschaft, kann sehr gefährlich für Dein Baby sein.
Ein Teil Deiner Blutprobe wird, im Beispiel um die Abwehr gegen das Rötelnvirus, im Labor verdünnt. In mehreren Schritten, wird es, in festgelegten Dosierungen, immer stärker verdünnt. Diese Verdünnungen trägt man dann auf Zellkulturen, die wiederum mit Rötelnviren infiziert werden. Nun gilt es zu beobachten, welches die niedrigste Verdünnung ist, bei der die Zellkultur das Rötelnvirus in Schach halten, beziehungsweise es eliminieren kann. Je höher dabei die Verdünnung ist, bei der die Zellen sich noch erfolgreich gegen das Rötelnvirus zur Wehr setzen, je höher ist damit auch Deine Immunabwehr im Blut. Ab einem Titer von 1:16 oder höher, ist also davon auszugehen, dass Dein Blut eindringende Rötelnviren bekämpft und es zu keiner Infektion kommen kann, die Dein Baby bedroht.
Bei der Untersuchung durch die Hebamme oder den Frauenarzt selbst, wird nicht nur ertastet, wie Dein Baby im Bauch liegt und ob es sein Köpfchen bereits in Dein Becken gesenkt hat. Weiterhin wird der obere Rand der Gebärmutter ertastet, der, in dieser SSW, kurz unterhalb des Rippenbogen liegen wird. Dies wird dann im Mutterpass unter "Fundus" eingetragen. Fundus ist die Bezeichnung für die Lage des oberen Gebärmutterrandes. Steht dort dann Rb/-3, bedeutet das dass der obere Gebärmutterrand sich drei Querfinger unter Deinem Rippenbogen befindet.
So schön dieser Bauch auch ist, bringt das Gewicht jedoch auch Unannehmlichkeiten mit sich. Dein Skelett hat das Zusatzgewicht ebenso zu tragen, wie Deine Muskeln und Bänder.
Der Schwerpunkt Deines Körpers verlagert sich zwangsläufig und Dein Körper hat beständig damit zu tun, das wieder auszubalancieren. Das lässt, alles zusammen, Deine Bewegungen etwas plump und unbeholfen erscheinen. Unangenehm oder gar peinlich, sollte Dir das nicht sein. Lacht jemand über Dich oder möchte wissen, wie es ist, hochschwanger zu sein, dann empfehle ihm, sich einen 10kg schweren Sack direkt vor Bauch und Brust zu binden, um damit einen ganzen Tag und eine ganze Nacht den Alltag zu bestreiten. Argumentiert Dein Gegenüber, dass das Baby nicht 10kg wiegt, dann zähle ihm auf, was an zusätzlichem Gewicht hinzu kommt.
Zum Ende der Schwangerschaft trägst Du also sogar mehr als 10 kg zusätzlich mit Dir herum, die sich auch nicht gleichmäßig auf Deinen ganzen Körper verteilen, sondern zum Großteil an Bauch und Brüsten lasten.
Mag das vielleicht manchmal auch lustig sein, kann sich der große Bauch jedoch im Alltag auch gelegentlich als sehr hinderlich erweisen. Du kannst größere Gegenstände, wie einen Wäschekorb, nicht mehr einfach so vor den Bauch halten, um ihn besser zu tragen.
Manchmal wirst Du möglicherweise nicht sehen, ob etwas vor Deinen Füßen liegt, das Dich zum stolpern bringen könnte und auch das Treppensteigen gestaltet sich als nicht ungefährlich, wenn Du die Kanten der Stufe nicht mehr erkennst und eventuell ins straucheln kommst.
Versuche Dir auch den Alltag selbst etwas zu erleichtern. Die Wäsche läuft Dir nicht weg, nur weil Du wartest, bis am Abend Hilfe kommt, die den Korb trägt.
Schuhe trage, wenn Du allein bist und schlecht in festere Schuhe kommst, eben solche zum hinein schlüpfen.