Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | |
aktualisiert: 03.08.2021 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Auch tauchen jetzt vielleicht wieder ein paar Symptome auf, die du aus den vorangegangenen Schwangerschaftswochen schon kanntest. Einige davon werden dich nun bis zum Ende deiner Schwangerschaft begleiten.
Durch die Wassereinlagerungen kann es bei Schwangeren ab der 27. SSW auch zum sogenannten Karpaltunnelsyndrom kommen, welches sich durch Kribbeln und Schmerzen in den Finger äußert und in der Regel nach der Schwangerschaft wieder verschwindet.Allgemein kannst du dir ziemlich sicher sein, dass sich spätestens nach der Geburt die meisten Beschwerden einfach in Luft auflösen und du die Zeit mit deinem Neugeborenen richtig genießen kannst. Entwässernde Maßnahmen gehören dann der Vergangenheit an.
Vorsicht mit Entwässerungstees! Brennnesseltee solltest du nur in Rücksprache mit deiner Hebamme trinken. Diese wird dir zumeist aber von reiner Brennnessel abraten und dir, wenn du Glück hast, einen geeigneten Entwässerungstee speziell für Schwangere zusammenstellen.Sämtliche Selbstmedikation solltest du tunlichst vermeiden, da dies sowohl für dich, als auch für dein Baby lebensgefährlich sein kann. Also Finger weg vom "Herumdoktorn" an dir selbst. Dies schadet dir derzeit vermutlich mehr, als dass es dir hilft.
Sollte es nun zu einer Frühgeburt kommen, so hat das Baby gute Chancen zu überleben. Alle Organe sind bereits voll ausgebildet, so dass ein Frühchen "nur" noch auf einen Inkubator angewiesen ist, wenn es in den Brutkasten muss.
Ein Brutkasten versorgt die Neugeborenen mit Wärme und Sauerstoff, während das Kind den letzten Wachstumsprozess außerhalb des Bauches seiner Mutter zu Ende bringen muss. Die Lungen des Kindes sind in der 27. SSW noch nicht vollständig ausgebildet, da ihnen noch das Surfactant fehlt. Dies ist eine schützende und aktive Schicht in der Lunge. Ohne diese Schicht wird das Neugeborene öfter an Atemnot leiden, was aber bei angemessener medizinischer Versorgung kein größeres Problem ist. Auf jeden Fall wird das Baby Medikamente bekommen, die den Reifungsprozess der Lunge beschleunigen.Auch das Gehirn beginnt, sich fertig zu stellen. Die sogenannten Hirnfurchen bilden sich, was darauf hindeutet, dass die Entwicklung des Gehirns erst einmal beendet ist. Auch ist das Baby nun in der Lage, sein eigenes Blut im Rückenmark zu bilden und seinen Kreislauf so mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen.
Tastsinn, akustische und visuelle Wahrnehmung sind bereits möglich, werden sich aber in den nächsten Wochen weiter ausdifferenzieren.Keine Sorge, wenn dein Baby noch nicht die endgültige Geburtsposition eingenommen hat. Das ist nicht wirklich verwunderlich und wird sicherlich noch kommen. Genau genommen ist das in der 27. SSW bei kaum einer Schwangeren der Fall.
Die endgültige Geburtsposition ist erreicht, wenn der Kopf unten und die Füße oben sind und es dem Kind nicht mehr möglich ist, sich noch einmal zu drehen.Doch auch bei künstlichen Befruchtungen kommt es vermehrt zu Zwillingen oder Mehrlingen. Das liegt hierbei einfach an der Tatsache, dass man mehr als eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einbringt. Hierbei kann es passieren, dass sich eben mehrere Eizellen einnisten und das Babyglück größer ist, als vermutlich geplant.
Hierbei unterscheidet man dann übrigens, ob es sich um eineiige oder zweieiige Zwillinge handelt. Der Unterschied ist denkbar einfach: Bei eineiigen Zwillingen hat ein Spermium eben genau eine Eizelle befruchtet, die dann jedoch zwei Embryonalanlagen ausbildet. Somit haben beide zwar eine eigene Fruchtblase, doch die Plazenten gehen ineinander über. Eineiige Zwillinge haben IMMER das selbe Geschlecht und das selbe Erbgut. Sie sind also - rein genetisch betrachtet - wirklich vollkommen gleich.
Bei zweieiigen Zwillingen liegt die Sache ein wenig anders: Hierbei kam es zur Befruchtung und Einnistung von gleich zwei Eizellen, die beide von je einem Spermium befruchtet wurden. Dadurch sind die Kinder dann zwar gleich alt, ähneln sich aber nicht mehr, als normale Geschwister auch. Es muss keine Übereinstimmungen in Geschlecht, Augenfarbe, Haarfarbe oder ähnlichem geben. Gibt es sie doch, so ist dies rein dem Zufall zuzuschreiben.Drillingsgeburten kommen sehr viel seltener vor. In der Regel kommt es bei jeder 7225. Geburt zu einer Drillingsgeburt. Hierbei entfallen nicht wenige auf die durch künstliche Befruchtung entstandenen Mehrlinge.
Zuverlässig lässt sich eine Zwillings- oder Mehrlingsschwangerschaft mit dem ersten Ultraschall feststellen. Hierbei wird der Frauenarzt eine ausführliche Beratung mit dir führen und dich individuell aufklären.
Natürlich nehmen Schwangere mit mehreren Kindern auch deutlich mehr zu. Auf keinen Fall sollte der Gewichtszunahme entgegengewirkt werden, indem man eine Diät macht. Dies kann für dich und deine Kinder böse Folgen haben. Verschiebe alle Diäten auf nach der Schwangerschaft. Dann hast du mehr als genug Zeit, die Pfunde wieder los zu werden, doch meistens wirst du sehen, dass diese ganz von selbst wieder dahinschmelzen.
Auf jeden Fall ist es auch hier wichtig, sich frühzeitig um eine Geburtsklinik zu bemühen, die Erfahrungen mit Mehrlingsgeburten hat und bei der im Idealfall auch noch eine Kinderklinik angeschlossen ist, so dass es bei Komplikationen eine optimale Versorgung für die Babys geben kann.
Wenn die Zwillinge, Drillinge oder vielleicht sogar Vierlinge auf der Welt sind, muss sich die Mutter entscheiden, wie sie ihre Kinder ernähren will. Wichtig ist: Auch bei Mehrlingen ist das Stillen möglich und sollte zum Wohle der Kinder gemacht werden. Es kann in den ersten Tagen ein wenig dauern, bis sich der Körper auf die erhöhte Nachfrage eingestellt hat, doch in der Regel ist eine Frau durchaus in der Lage mehrere Kinder zu ernähren. Deine Hebamme kann dich da sicher gut beraten und auch ein Frauenarzt kann die ein oder andere Frage beantworten.Egal, ob Zwillinge, Drillinge oder doch nur ein einzelnes Kind: Wenn du dich überfordert fühlst, so zögere nicht, dir Hilfe zu suchen! Besprich deine Ängste auch ruhig vorher schon einmal mit deinem Partner oder den Hebammen.
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