Veränderungen des Körpers in der 18. SSW
So individuell vieles in einer Schwangerschaft auch sein mag, die körperlichen Veränderungen sind in der Regel alle recht ähnlich. Vermutlich wird man deinen Bauch nun deutlich sehen können und du bist sicher schon auf Schwangerschaftsbekleidung umgestiegen. Viele Frauen verspüren ab und an Unterleibschmerzen und auch leichte bis mittelstarke Rückenschmerzen. Das ist völlig normal. Deine Gebärmutter und dein Kind wachsen und nehmen immer mehr Platz ein. Auch dein Gewicht sollte sich nun deutlich vergrößern. Zwischen 7 und 18 kg beträgt die Gewichtszunahme in einer herkömmlichen Schwangerschaft. Diese zusätzlichen Kilos verschwinden in der Regel schon einige Wochen oder Monate nach der Geburt komplett.
Vermutlich kannst du das Kind im Bauch nun deutlicher spüren. Ein Druck im Unterleib kann ein Hinweis auf sportliche Aktivitäten deines Babys sein. Sollte das noch nicht der Fall sein, ist es auch nicht schlimm. Irgendwann in den nächsten Wochen, wirst du es schon merken.
Entwicklung des Embryos in der 18. SSW
Dein Baby hat nun die Größe einer Grapefruit erreicht. Es ist vom Scheitel bis zum Steiß etwa 12 cm lang und wiegt circa 125 bis 190 Gramm. Es ist davon auszugehen, dass sich dein Kind pudelwohl in deinem Bauch fühlt und fleißig Turnübungen macht. Die 18. SSW ist für dein Kind übrigens eine sehr wichtige Woche, denn nun entwickeln sich die Ohren weiter und auch die Augen können nun erstmals das Licht, welches durch die Bauchdecke schimmert, wahrnehmen. Es ist also gut, wenn du hin und wieder einmal deinen nackten Bauch in die Sonne hältst. Pass hierbei aber auf, dass du dir keinen Sonnenbrand zuziehst. Auch die Fingerchen haben nun dünne, ganz weiche Fingernägel.
Das Nervensystem entwickelt sich weiter und die Biomembran namens Myelin bedeckt nun die Nervenstränge.
Das Baby hört mit
Wenn du jetzt mit deinem Baby sprichst, braucht dich keiner mehr dumm anzuschauen, denn jetzt wird dein Baby alles hören. Du kannst also völlig ungeniert den ganzen Tag mit deinem Bauch reden, damit dein Baby sich an deine Stimme gewöhnt. Ob du nur erklärst, was du tust, ihm eine schöne Geschichte erzählst oder vielleicht doch lieber Wiegenlieder oder überhaupt Lieder singst - du hast die freie Wahl. Es kann sein, dass deine Stimme dein Baby sogar beruhigt und ihr so eine intensivere Bindung aufbaut. Übrigens gilt das auch für den Papa, der jetzt nach Herzenslust deinem Bauch auch Geschichten erzählen darf oder ihm ein Ständchen bringen, ganz wie er mag.
Es wird vermutet, dass klassische Musik die Entwicklung des Gehirns fördern kann. Es wäre also durchaus eine Idee, vielleicht einmal ein wenig Mozart zu hören.
Achte darauf, dass du nicht zu lange in zu lauter Umgebung bist. Theoretisch ist es möglich, dass dies die Gehörentwicklung deines Kindes schädigen könnte. Musik auf Zimmerlautstärke sollte aber in aller Regel kein Problem sein. Konzertbesuche solltest du mit deinem Frauenarzt absprechen.
Weitere Veränderungen ab der 18. SSW
Auch wenn der Bauch sicher das ist, was man als erstes sieht, so ist er doch nicht die einzige körperliche Veränderung, die du in der Schwangerschaft durchmachst. Du wirst feststellen können, dass sich deine Haut, dein Haar und dein ganzer Hormonhaushalt umstellen und verändern. Welche weiteren Veränderungen du erwarten kannst oder musst, schauen wir uns nun einmal im Detail an.
Übermäßiger Speichelfluss
Wer kennt das Gefühl nicht? Man denkt an etwas Leckeres und sofort sammelt sich Speichel im Mund. Dumm nur, wenn das einfach so regelmäßig passiert. Dies ist nicht schlimm, aber befällt viele Schwangere. Hier helfen Lutschbonbons, Eiswürfel und Kaugummis, um den Speichelfluss etwas zu regulieren. Auch ätherische Öle, die du unter der Nase aufträgst können gegen übermäßigen Speichelfluss helfen.
Nimm es gelassen und denke immer daran: Am Ende dieser verrückten Zeit hältst du endlich dein Baby in den Armen und dann sind die meisten Symptome recht schnell verschwunden und vergessen.
Nasen- und Zahnfleischbluten
Durch die vermehrte Blutbildung in der Schwangerschaft kann es zu Nasen- und Zahnfleischbluten kommen. Winzige Gefäße in der Nase zerspringen durch das erhöhte Blutvolumen, wodurch es zu Nasenbluten kommt. Es hilft, etwas Kühles in den Nacken zu legen.
Sollte das Nasenbluten nicht aufhören oder vermehrt auftreten, ist ein Arztbesuch angeraten, um andere Ursachen auszuschließen.
Durch die bessere Durchblutung kommt es auch zu Zahnfleischbluten. Es schadet nicht, dies einmal bei einem Zahnarzt untersuchen zu lassen.
Hormonhaushalt
Von "himmelhochjauchzend" zu "zu Tode betrübt" in wenigen Sekunden? Dann bist du in guter Gesellschaft. Ein großer Teil der Schwangeren hat mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen. Erkläre deinem Umfeld, dass du nichts dafür kannst und mache ihnen klar, dass du es meistens nicht persönlich meinst, sondern einfach deine Hormone alles intensivieren und man dich in solchen Momenten einfach nicht so ganz ernst nehmen darf.
Veränderungen der Haare
In der Schwangerschaft verändert sich vieles, so auch das Haar. Doch hier wird es richtig spannend! Denn während einige Schwangere über brüchiges, sprödes Haar klagen, berichtet der andere Teil der Schwangeren über glänzendes, volleres Haar. So merkwürdig das im ersten Moment auch klingt, beide Varianten sind möglich und abhängig von den Hormonen, die Einfluss auf deine Haarstruktur nehmen.
Auch wenn es phasenweise zu vermehrtem Haarausfall kommt, so fallen doch über die Schwangerschaft hinweg weniger Haare aus als normal. Freu dich allerdings nicht zu früh! Innerhalb der ersten sechs Monate nach der Geburt fallen noch alle Haare aus, die in der Schwangerschaft nicht ausgefallen sind. Insgesamt wirst du aber nicht mehr Haare verlieren als sonst, es wird dir nur mehr auffallen, weil die Haare zu bestimmten Phasen in größeren Mengen ausgehen. Nach der Geburt pendelt sich auch das wieder ein.
Achtung: Haare färben solltest du in der Schwangerschaft nicht, da die Stoffe dein Baby schädigen können.
Lesetipp: Mehr zum Thema "Haare in der Schwangerschaft" kannst du hier lesen:
Veränderungen der Haut
Pigmentflecken – nicht schön aber ungefährlich
Auch deine Haut wird sich im Verlaufe der Schwangerschaft immer weiter verändern, doch auch dies ist natürlich kein Grund zur Besorgnis. Wenn sich auf Stirn, Wangen und Hals plötzlich dunkle Flecken bilden, nennt man dies Chloasma. Besser bekannt ist dieses Phänomen unter dem Begriff Pigmentflecken. Auslöser hierfür ist eine erhöhte Melaninproduktion. Melanin ist ein Hormon, welches für die braune Hautfärbung verantwortlich ist und das Pigmentflecken sowohl erzeugen als auch verschlimmern kann, vor allem dann, wenn du viel Zeit in der Sonne verbringst. Schlimm ist das allerdings nicht.
Vorbeugen kann man dem Ganzen, indem man eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet und eventuell sogar einen Sonnenhut trägt. Von ausgiebigen Besuchen im Solarium und Sonnenbaden ist allerdings abzuraten, da dies Hitzewallungen und Schwindel verursachen oder intensivieren kann.
Übrigens lassen sich die Pigmentflecken mit einer Tagescreme abdecken und verschwinden in der Regel etwa drei Monaten nach der Geburt wieder.
Hautunreinheiten kommen vor
Ebenfalls keine Seltenheit in der Schwangerschaft sind Hautunreinheiten. Ölige, fettige Stellen im Gesicht stellen hierbei das sogenannte Schwangerschaftsglühen dar. Die Talgproduktion wird durch die starke Hormonausschüttung angeregt und dadurch fettet die Gesichtshaut plötzlich stark. Hier empfiehlt sich eine ölfreie Gesichtspflege, um das Problem wieder in den Griff zu bekommen.
Schwangerschaftsakne
Auch kleine Pickelchen können anfangen, dich zu plagen. Schwangerschaftsakne ist weit verbreitet und lässt sich in der Regel mit Pflegeprodukten in den Griff bekommen. Auch diese Hautveränderung, die in der Regel ab der 18. SSW auftritt, verschwindet meist nach der Geburt schnell wieder.
Lesetipp: Mehr zum Thema "Pickel in der Schwangerschaft" kannst du hier lesen:
Positive Hautveränderungen
Es kann ja nicht nur immer alles negativ sein. Auch in der Schwangerschaft gibt es positive Veränderungen. Zum Beispiel haben Schwangere in der Regel einen glatten, rosigen Teint und eine frische Ausstrahlung. Dies resultiert aus der vermehrten Östrogen- und Blutbildung.
Ausführliche Beratung zu allen Fragen und Problemen, kann der Hautarzt geben. Ebenso steht er mit Ratschlägen rund um Kosmetika und Tipps zur Pflege.
Hitzewallungen
Schweißausbrüche und Hitzewallung sind eine weitere unangenehme Erfahrung, die einige Schwangere in dieser Zeit machen.
Was du dagegen tun kannst:
Finger weg von scharfem Essen
Mehrere Schichten von Kleidung tragen
Kaltes Wasser über die Unterarme laufen lassen
Sex in der Schwangerschaft
Vorausgesetzt deine Schwangerschaft läuft vollkommen normal ab und du hast Lust auf Sex, spricht nichts dagegen. Das Gegenteil ist der Fall, denn der Beckenbereich wird durch den Sex trainiert und auf die Geburt vorbereitet.
Das Baby ist durch das Fruchtwasser und die Gebärmutter gut geschützt und nicht in Gefahr. Der geschlossene Muttermund und die Fruchtblase verhindern in der Regel aufsteigende Infektionen.
Lesetipp: Mehr zum Thema "Sex in der Schwangerschaft" kannst du hier lesen:
Wenn du spürst, dass das Baby vermehrt zappelt bei einem Orgasmus, dann ist das kein Grund zur Sorge, denn es hat nur auf dein schneller schlagendes Herz reagiert.
Sperma enthält zwar das Hormon Prostaglandin, allerdings nur in sehr geringen Mengen. Diese Menge reicht nicht aus, um Wehen auszulösen, es sei denn, dass du kurz vor der Entbindung stehst und in deinem Blut schon das wehenauslösende Oxytocin zu finden ist.
Geburtsvorbereitungskurs suchen
Falls du dich bis heute noch nicht darum gekümmert hast, wird es nun höchste Zeit. Ein Geburtsvorbereitungskurs ist gerade für Erstgebärende ratsam und sollte auf jeden Fall besucht werden.
Was passiert beim Geburtsvorbereitungskurs?
Ein Geburtsvorbereitungskurs bringt dir mehrere Dinge. Zum einen lernst du dort, wie du dich unter Wehen verhalten musst. Dies umfasst neben Atemtechniken auch solche Dinge wie schmerzlindernde Bewegungen. Der Beckenboden wird durch die Übungen gestärkt und natürlich gibt es einen theoretischen Exkurs in das Thema Geburt. Es wird genau erklärt, was während der Geburt wann passiert, woher die Schmerzen kommen und wie die Niederkunft ablaufen wird. Auch ist hier viel Zeit für Fragen und Ängste, die die Hebammen, welche den Kurs in der Regel leiten, ausführlich beantworten und helfen damit umzugehen.
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Auch der Partner lernt in diesen Kursen einiges zum Thema Geburt. Vor allem wird ihm gezeigt, was er tun kann, wenn es soweit ist und seine Frau in den Wehen liegt.
Kostet der Geburtsvorbereitungskurs etwas?
Der Kurs wird in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Allerdings muss der Partner, wenn dieser auch den Kurs besuchen will, oft seine Gebühr aus eigener Tasche bezahlen. Wie hoch die genauen Kosten sind und ob deine Krankenkasse da vielleicht etwas zuzahlt, musst du bei dieser erfragen.
[KaKra]