Wohlbefinden der Mutter
Äußerlich wird man Dir die Schwangerschaft vielleicht noch nicht ansehen, da Dein Bauch kaum gewachsen ist. Trotzdem kann es sein, dass Du Dich bereits kurzatmig und schwerfälliger fühlst. Das liegt daran, dass sich Dein Blutvolumen erhöht und bis zum Ende der Schwangerschaft, etwa 50% zugenommen hat. Dein Kreislauf hat nun also mehr Blut zu pumpen. Das ist wichtig, um Dein Baby möglichst optimal mit Nährstoffen über das Blut zu versorgen.
Durch die zunehmende Menge an Blut, kann es sein, dass Dir hin und wieder etwas schwindelig ist. Dem kannst Du allerdings vorbeugen, indem Du dich möglichst oft, vielleicht in Form von Spaziergängen, an der frischen Luft aufhältst.
Dein Hunger wächst
Auch kann es sein, dass du nun immer häufiger Hungerattacken verspürst. Das liegt daran, dass Dein Körper einfach mehr Energie verbraucht, um das zunehmende Blutvolumen arbeiten zu lassen.
Wenn also ältere Menschen davon sprechen, dass Du nun für Zwei isst, stimmt das sogar in gewisser Hinsicht. Nur, isst Du nicht hauptsächlich für mehr Nährstoffe, die Dein Baby bekommen soll, sondern um Deinem Körper die notwendige Zusatzenergie zukommen zu lassen, die er braucht, um die Mehrarbeit möglichst optimal leisten zu können.
Achte also auf gesunde Ernährung und vermeide möglichst übermäßige Kalorien und Zucker. Diese bleiben nämlich auf Deinen Hüften und machen sich am zusätzlichen Gewicht bemerkbar, welches für Dich, in der weiteren Schwangerschaft, dann ebenfalls bewegt werden will und die Beschwerden nicht erleichtert.
Lesetipp: Zum Thema "Gewichtszunahme in der Schwangerschaft" und wieviel kg du vermutlich zulegen wirst, lies hier:
Chorionzottenbiopsie, Amniozentese
Stellt der Arzt während der ersten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen Auffälligkeiten fest, die den Verdacht eines genetischen Defekts, genauer, einer Trisomie, erhärten, kann es sein, dass er Dich dahingehend berät, eine Chorionzottenbiopsie vornehmen zu lassen.
Dies Untersuchung ist ähnlich der Amniozentese, also der Fruchtwasseruntersuchung. Allerdings mit dem Unterschied, dass hierbei kein Fruchtwasser, sondern Plazentagewebe entnommen wird. Zudem wird die Chorionzottenbiopsie um die 11.-13. SSW vorgenommen und damit etwa vier Wochen früher, als die Amniozentese.
Grundsätzlich gehört die Chorionzottenbiopsie nicht zu den Routineuntersuchungen in der Schwangerschaft und wird nur auf ausdrückliches Anraten des Arztes, beziehungsweise Wunsch der Eltern vorgenommen.
Was ist die Chorionzottenbiopsie?
Im Gegensatz zur Amniozentese, kann mit Hilfe der Chorionzottenbiopsie, lediglich ein kleinerer Teil an genetischen Abweichungen, wie beispielsweise eine Trisomie, erkannt werden. Neuralrohrdefekte, wie Spina Bifida, Bauchwanddefekte oder Anencephalie, kann die Chorionzottenbiopsie nicht feststellen, sollten diese vorhanden sein.
Bei einem Befund, der einen genetischen Defekt nachweist, wird in der Regel eine zusätzliche Amniozentese empfohlen. Auch dann, wenn nicht eindeutig geklärt werden kann, ob es sich um eine genetische Abweichung des kindlichen Erbguts oder der Plazenta an sich handelt. Letzteres ist eine Besonderheit, die bei etwa 1 bis 2, von 100 Choriozottenbiopsien festgestellt und sich "Mosaik-Plazenta" nennt.
Dabei handelt es sich um Plazentazellen mit unterschiedlicher Chromosomenausstattung. Es kann dann nicht eindeutig davon ausgegangen werden, dass diese Abweichungen sich nicht auf das Kind beziehen und weitere Untersuchungen sind dann empfohlen.
Choriozottenbiopsie - der Eingriff
Der Eingriff selbst erfolgt, ähnlich der Amniozentese, meist über die Bauchdecke der Mutter. Mit dem Ultraschall, kontrolliert der Arzt die kindliche Lage, um das Verletzungsrisiko für das Kind und die Fruchtblase, zu minimieren.
In einigen Fällen kann, statt der Punktion, mit Hilfe einer Nadel, über die Bauchdecke, auch über die Scheide, unter zur Hilfenahme eines Katheders, Plazentagewebe entnommen werden. Etwa 20-30mg Plazentagewebe, werden so entnommen und zur weiteren Untersuchung in ein Labor geschickt, wo Langzeitkulturen daraus angelegt werden. Nach etwa 10-20 Tagen, stehen die Untersuchungsergebnisse fest und werden über den Frauenarzt mitgeteilt.
Lesetipp: Mehr zu den Zusatzuntersuchungen in der Frühschwangerschaft kannst du hier nachlesen:
Mögliche Risiken
Wie auch die Amniozentese, ist die
Chorionzottenbiopsie nicht ganz risikofrei. Sie liegt, im Fehlgeburtsrisiko, sogar noch etwas höher, als die Amniozentese, nämlich bei etwa 2-3%. Grund dafür ist, dass der frühere Zeitpunkt, in dem sie vorgenommen wird, noch wesentlich riskanter für die bestehende Schwangerschaft ist.
- Es kann zu Verletzungen der Fruchtblase kommen, die sich zwar in der Regel wieder verschließt, jedoch in seltenen Fällen zu viel Fruchtwasser verliert.
- Auch können Entwicklungsstörungen des Fötus Folge einer Chorionzottenbiopsie sein.
- Weiterhin könnten Blutungen durch Verletzungen auftreten oder Entzündungen in der Gebärmutter.
Solltest Du eine Chorionzottenbiopsie vornehmen lassen, gönne Dir unbedingt mindestens 24-48 Stunden danach Ruhe, da in dieser Zeit das Risiko für unerwünschte Nachfolgen, am höchsten ist.
Wie entwickelt sich mein Baby?
Gerade in den ersten Wochen der Schwangerschaft, in denen auch die ersten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen stattfinden, sind viele Schwangere verunsichert und ängstlich, ob denn alles mit ihrem Kind in Ordnung ist. Grund dafür ist, dass es zu klein für die entsprechende Schwangerschaftswoche ist. Sicherlich können Entwicklungsverzögerungen des Fötus, ein Indiz für Defekte oder sogar ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko sein, aber meist hat die augenscheinliche Entwicklungsverzögerung einen ganz einfachen und harmlosen Grund.
Berechnung des EntbindungsterminsNormalerweise berechnet der Frauenarzt den wahrscheinlichen Geburtstermin nach einer Formel, die auf dem durchschnittlichen Zyklus von 28 Tagen basiert, bei dem der Eisprung um den 14.-16. Tag nach dem 1. Tag der letzten Regelblutung liegt.
Die Frauen, die ihren Eisprung bereits per Ovulationstest ermittelt und vielleicht zudem auch noch längere Zyklen, um die 30-32 Tage haben, konnten möglicherweise feststellen, dass ihr Eisprung keinesfalls um den 14.-16. Zyklustag liegt, sondern möglicherweise sogar um den 20.-22. Tag, nach dem 1. Tag der letzten Regelblutung. Somit liegt ihr Eisprung und damit die Befruchtung, 6-8 Tage nach dem vom Arzt berechneten Zeitraum, indem die Befruchtung tatsächlich stattfand. So ergibt sich hier bereits eine "Entwicklungsverzögerung" von etwa einer Woche, die tatsächlicher Eisprung und vom Arzt berechneter, voneinander abweichen.
Entwicklungsverzögerung
Das Kind ist in dem Fall also nicht wirklich entwicklungsverzögert, sondern ganz einfach jünger, als die Rechenformel des Arztes besagt. Zeigt die Entwicklung des Kindes eine Konstante, wird der Frauenarzt den Geburtstermin neu berechnen und dabei nicht auf die Rechenformel zurückgreifen, sondern die Maße des Kindes als Grundlage verwenden. So kann es also auch durchaus vorkommen, dass der Geburtstermin 10-14 Tage nach hinten korrigiert wird.
Diese Korrektur gefällt vielen Frauen nicht besonders, denn sie besagt ja auch, dass sie noch nicht so lange schwanger sind, wie ihnen bisher vermittelt wurde. Jedoch sollte sich jede werdende Mutter, die betroffen ist sagen, dass es doch wesentlich besser ist, einfach nur aufgrund eines Rechenfehlers noch nicht so weit in der Schwangerschaft zu sein, als dass tatsächlich etwas mit dem Kind nicht stimmt.
Trifft auf Dich und Deine Schwangerschaft auch zu, dass eine Entwicklungsverzögerung eventuell zu vermuten ist, versuche also zunächst die Ruhe zu bewahren und Dich daran zu erinnern, ob Dein Zyklus möglicherweise länger als 28 Tage gewesen sein könnte.
Blutgruppenbestimmung
Du hast sicher bereits festgestellt, dass bei der Blutuntersuchung der ersten Schwangerschaftsvorsorge, sowohl Deine Blutgruppe, als auch Dein Rhesusfaktor bestimmt und in Deinen Mutterpass eingetragen wurde. Die Blutgruppenbestimmung ist vor allem auch dafür wichtig, sollte es notwendig sein, dass Du in der Schwangerschaft oder unter der Geburt, Bluttransfusionen benötigst.
- Die vier Blutgruppen unseres AB0-System heißen A, B, AB und 0.
Alle roten Blutkörperchen, die man auch Erythrozyten nennt, weisen auf ihrer Oberfläche Besonderheiten auf. Dabei handelt es sich um Proteine, die die Funktion eines Antigen haben.
- Menschen, mit der Blutgruppe A, haben auf der Oberfläche, der Zellmembran, ihrer Erythrozyten, Antigene des Typ-A.
- Bei der Blutgruppe B, befinden sich Typ-B Antigene auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen.
- Besonderheiten weisen die Blutgruppen AB und 0 auf. Während die Oberfläche der Erythrozyten eines Menschen mit Blutgruppe AB, sowohl Antigene des Typ-A, als auch Typ-B besitzen, haben die roten Blutkörperchen von Menschen mit Blutgruppe 0, keine Antigene nach dem AB0-System.
- Das wiederum bedeutet, dass Menschen mit Blutgruppe A, Empfänger für Blutspenden der Blutgruppen A und 0 sein können. Menschen mit Blutgruppe B, können Blut der Blutgruppen B und 0 erhalten.
- Hat man selbst Blutgruppe AB, kann man sowohl Blut mit der Blutgruppe A, B, AB und 0 erhalten, ohne mit Unverträglichkeitsreaktionen rechnen zu müssen. Daher nennt man Menschen mit Blutgruppe AB oft auch „Universalempfänger“ bei Bluttransfusionen.
- Blutgruppe 0, kann hingegen selbst nur Blut der Gruppe 0 empfangen, da seine Erythrozyten keine Antigene A oder B haben. Spenden kann ein Mensch mit Blutgruppe 0 dagegen jeder anderen Blutgruppe, ist also „Universalspender“, da seine roten Blutkörperchen ja eben keine Antigene aufweisen, auf die der Empfänger mit Unverträglichkeit und Abwehrreaktion reagieren könnte.
Soweit ist das allerdings Theorie, denn in der Regel wird darauf geachtet, dass jeder Mensch, bei einer Blutübertragung, genau die Blutgruppe erhält, die er selbst auch besitzt.
Lesetipp: Zum Thema "Blutuntersuchungen in der Schwangerschaft" lies hier:
Rhesusfaktor
Eine weitere Besonderheit der menschlichen Erythrozyten, ist der Rhesusfaktor. Der Wiener Arzt, Karl Landsteiner, führte, zusammen mit seinem Kollegen Alexander Solomon Wiener, Versuche durch, bei denen sie zum Ziel hatten, Kaninchen und Meerschweinchen Antikörper gegen das Blut von Rhesusaffen zu bilden. Sie veröffentlichten 1940 die Ergebnisse, dass auch das menschliche Blut, beziehungsweise die menschlichen Erythrozyten, ein weiteres Protein aufweisen, das sie mit
Rhesusfaktor benannten.
- Im Rhesus-System sind die fünf wichtigsten Proteine C, c, D, E und e. Für uns ist dabei das älteste, D, das wichtigste, vor allem dann, wenn es um Blutübertragungen oder auch die Schwangerschaft geht.
- Jeder Mensch, der den Rhesusfaktor D hat, wird bei der Blutgruppenbestimmung mit "Rh", "Rh(D)+", "Dd", "dD", "DD" oder "RH1" bezeichnet. Das heißt, die Oberfläche seiner Erythrozyten weist das Rhesusfaktor-D-Antigen auf.
- Fehlt dieses Rhesusfaktor-D-Antigen, so wird die Person mit Rhesus-negativ bezeichnet und erhält die Abkürzung "rh", "Rh(D)-", "dd" oder "Rh-".
Wird nun Rhesus-positives Blut einem Menschen zugeführt, der Rhesus-negativ ist, bildet sein Körper Abwehrzellen, die dazu führen, dass die ihm fremden Blutzellen verklumpen, was man Agglutination nennt. Dies kann sogar tödlich für den Patienten verlaufen. Im umgekehrten Fall, wenn ein Rhesus-positiver Mensch, Blut der stimmigen Blutgruppe, mit Rhesus-negativ bekommt, bleibt diese Abwehrreaktion des Körpers des Empfängers aus. Über 80% der Weltbevölkerung, sind Rhesus-positiv.
Lesetipp: Zum Thema "Rhesusfaktor in der Schwangerschaft" lies mehr hier:
Rhesusfaktor beim Baby
Hast Du nun Rhesus-negativ, so könnte dies, wenn Du das Kind eines Rhesus-positiven Mannes erwartest, unter Umständen tödlich für Euer Kind verlaufen, wenn es ebenfalls Rhesus-positiv ist. Einzelne Blutzellen des Kindes könnten, auch wenn Dein und der kindliche Blutkreislauf getrennt sind, in Deinen Blutkreislauf geraten. Dein Blut würde das Rhesusfaktor-D-Antigen als Eindringling, ähnlich von Bakterien oder Viren ansehen und diese kindlichen Zellen bekämpfen. Zudem würden sich in Deinem Körper Gedächtniszellen bilden, die bei einer erneuten Infektion, wie der Körper es betrachtet, mit Rhesus-positiven Zellen, schneller agieren und die kindlichen Zellen bekämpfen. Somit kann eine erste Schwangerschaft, wenn Du Rhesus-negativ, mit einem Rhesus-positiven Kind, noch problemlos verlaufen. In jeder weiteren Schwangerschaft, würde dein Körper jedoch umgehend die kindlichen Blutzellen als Feind betrachten und eliminieren, wenn es Rhesus-positiv ist.
Rhesusfaktor von Mutter und Kind zusammenbringen
Da es nicht auszuschließen ist, selbst wenn dies deine erste Schwangerschaft sein sollte, dass Du eventuell bereits früher einmal schwanger mit einem Rhesus-positiven Kind warst und von dieser Schwangerschaft möglicherweise nicht einmal wusstest, weil sie in einem Frühabort abging, bevor Du erfahren hast, überhaupt schwanger zu sein, wird jeder Rhesus-negativen Schwangeren grundsätzlich bereits in der Schwangerschaft eine Rhesus-Prophylaxe gespritzt.
Dabei injiziert man Dir Anti-D-Immunglobulin, welches eine geringe, aber ausreichende Menge Antikörper gegen kindliche, Rhesus-positive Zellen enthält, die während der Schwangerschaft die Blutzellen des Kindes, die in Deinen Blutkreislauf gelangen, bekämpfen, ohne dass Deine eigene Immunabwehr aktiv wird und selbst Abwehrzellen oder sogar Gedächtniszellen produziert.
Nach der Geburt des Kindes, wird über die Nabelschnur eine Blutprobe entnommen. Zeigt diese an, dass das Kind Rhesus-positiv ist, bekämst Du eine weitere Injektion Anti-D-Immunglobulin. Damit soll verhindert werden, dass eventuell spätere Schwangerschaften, mit einem Rhesus-positiven Kind, von Deinem Körper bekämpft werden.
[SyKo]