Autoreninfo | Sylvia Koppermann | |
aktualisiert: 30.07.2021 | Mehrfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Bei diesem Arztbesuch ist in vielen Fällen noch nicht sicher, dass eine Schwangerschaft vorliegt, und es gilt erstmal darum, nach einem zu Hause selbst durchgeführten Schwangerschaftstest, eine erste Bestätigung durch den Arzt oder die Ärztin einzuholen.
Hierbei wird der Frauenarzt im Gespräch zuerst einmal klären wie lange die Periode überfällig ist und dann einen Urintest oder einen Bluttest durchführen. Ein Schwangerschaftstest durch eine Blutuntersuchung beim Frauenarzt ist wesentlich empfindlicher als frei käufliche Urintests, daher wird auch das Ergebnis meist früher und deutlicher angezeigt. Die Blutentnahme wird in ein Labor geschickt.
Weiterhin wird die werdende Mutter gewogen und das Ausgangsgewicht notiert. Dies ist wichtig, um die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft, welche auch ein Indiz für den problemlosen Ablauf der Schwangerschaft sein kann, nachverfolgen zu können.
Eine vaginale Untersuchung zeigt dem Arzt den Zustand des Muttermundes, ein Abstrich wird gemacht der anzeigen soll, ob eine vaginale Infektion vorliegt. Manche Infektionen können in der Frühschwangerschaft für das Baby gefährlich sein und müssen deshalb umgehend behandelt werden.
In der Regel findet nun auch eine Ultraschalluntersuchung statt, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht über die Bauchdecke, sondern über die Scheide durchgeführt wird. Auf dem Ultraschallmonitor wird vermutlich zu diesem Zeitpunkt nur eine kleine Blase zu sehen sein, die Fruchthöhle, in der das Baby nur als winziger Punkt mehr zu erahnen als zu sehen ist. Für den Arzt zählt in diesem Stadium der Schwangerschaft zuerst einmal nur die Größe der Fruchtblase, die bereits einen ersten Aufschluss darüber gibt, ob die Schwangerschaft sich zeitgerecht entwickelt.
Der Arzt kann im Ultraschallbild auch erkennen, ob freie Flüssigkeiten zu sehen sind, die unter Umständen auf eine Eileiterschwangerschaft hinweisen können. Ist die Fruchtblase sichtbar und sind keine freien Flüssigkeiten zu erkennen, so kann man eine Eileiterschwangerschaft mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit ausschließen.Bevor die werdende Mutter bei dieser Untersuchung verabschiedet wird, findet noch eine Beratung über Ernährung und Vermeidung bestimmter Genussmittel wie Nikotin und Alkohol statt und der Frauenarzt wird zur Einnahme von Folsäure raten, die für die kindliche Entwicklung sehr wichtig ist.
Sollte die Schwangere eindeutig zu einer Risikogruppe gehören, wie etwa schwanger ab dem 35. Lebensjahr, kann der Frauenarzt bereits auf die Möglichkeit einer Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) um die 14. bis 20. Schwangerschaftswoche hinweisen.
Sollte der Arzt die Fruchtblase bei dieser Untersuchung noch nicht erkennen können oder nur eine leere Fruchthöhle sehen und falls die Herztöne des Babys ebenfalls noch nicht erkennbar waren, so ist es möglich, dass er die Schwangere ein bis zwei Wochen später nochmal untersuchen möchte.
Dies ist erstmal kein Grund zur Sorge und bedeutet in den meisten Fällen nur, dass die Schwangerschaft etwas jünger ist, als dies von der Schwangeren berechnet und angenommen wurde.